Der Abschussplan für das Damwild war erfüllt, Gerold hatte Ferien und so nutzten wir die Gelegenheit einen Jagdfreund zu besuchen und auf Gamsjagd zu gehen.
Auf nach Österreich zur Gamsjagd
Also was tun mit der gewonnen Zeit? Genau, wir organisierten uns eine kleine Jagdreise. Ein Freund von uns hatte uns schon vor Monaten auf Gams eingeladen. Allerdings hatten wir es zeitlich nie geschafft oder wenn wir fahren wollten war das Wetter im Berg zu schlecht oder aber Schonzeit.
Jetzt passte endlich alles, also sollte es los gehen. Wir posteten ja ein Bild von der Hinfahrt, dabei ist uns ein kleiner Fehler passiert. Wir schrieben, dass wir auf Gams und Murmel jagen wollen. Das war auch mal geplant, leider vergaßen wir in diesem Moment, dass Murmel bereits Schonzeit hatten und dass sie sehr wahrscheinlich schon in ihren Bauten schlafen. Aber sei es drum, es sollte also nur auf Gams gehen.
Alles frei, das nicht führt
So kamen wir Dienstagabend bei unseren Freunden an und aßen erstmal ein echtes Wiener Schnitzel und am nächsten Tag sollte es auf den Berg gehen.
Wir wollten eine kleine Jagdhütte beziehen auf 2000m über NN. Bei der Fahrt zur Hütte erfuhren wir dann die Einzelheiten der Jagd und die Freigabe. In den Nachbbarrevieren grassiert nämlich zur Zeit die Gamsräude: Eine furchtbare Sache, die ganze Bestände dahinraffen kann. Deswegen ist es Ziel in diesem Jahr den Gamsbestand etwas zu senken, um dem ganzen entgegenzuwirken. Wir durften also alles Gamswild erlegen, welches nicht führt. Vornehmlich sollten wir junge Stücke erlegen, aber wenn er passt auch einen guten Bock. Wir freuten uns nun auf das was auf uns zu kommen sollte.
Gamsjagd heißt auch Pirsch im Wald
Wir waren noch nicht mal in der Hütte, da hielt unser Jagdfreund mit seinem Auto in einem Hang an. So konnten wir von dort in ein Waldgebiet schauen, welches schon zum Revier gehört. Wir glasten und glasten, wollten gerade wieder einsteigen, da entdeckte Paul eine Gams. Der Entfernungsmesser im Swarowski zeigte 500m an. Schnell war ein Plan geschmiedet. Diese Waldgams wollen wir anpirschen und am besten auch erlegen.
Jetzt Gamsjagd in den Bergen
Am nächsten Morgen sollte die Pirsch weitergehen. Natürlich wollten wir wieder einen kleinen Film produzieren, doch dann sagte uns unser Jagdfreund dass das wohl nichts werden würde. Denn heute gehts auf die weit oben stehenden Gradgämse, welche angeblich keine Fehler verzeihen. Und Zeit zum filmen, bzw. Luft und Möglichkeiten würde es dort oben ohnehin nicht geben. Wir ließen unsere Camcorder also in der Hütte und pirschten los.
Dann der Schreck: Unser Jagdführer bekam einen Anruf und musste uns mitteilen, dass wir nur noch heute zum Gelegenheit zum Jagen hätten. Am nächsten Morgen müsse er auf Arbeit sein – das war nicht geplant. Aber damit war die Sache klar, wir müssen den Gams heute erlegen!
Der Gams auf der Spur
So pirschten und pirschten wir, überwanden 600 Höhenmeter und waren letztlich etwas enttäuscht, als wir nach der strapaziösen Pirsch noch immer nichts gesehen hatten.
Dann endlich kam Gamswild in Anblick. Allerdings mussten wir einen Bogen gehen um ans Wild heranzukommen. Einen Bogen von 3km und nochmals 200 Höhenmetern. Das ganze dauerte abermals eine Stunde und dann waren wir endlich da: am Grad hier muss das Wild irgendwo sein!
Doch erstmal war nichts zu sehen. Also etwas weiter, über die nächste Kuppe. Und noch einmal 30m hoch. Da, eine Gams! Dort noch eine! Gerold macht sich fertig.
Wird es doch noch eine erfolgreiche Gamsjagd?
Das sehen die Stücke allerdings und springen ab. Unter ihnen entdecken wir jetzt noch mehr Gams – sicher 25 Stück! Leider flüchtet die Schar in einem unglaublichen Tempo den Berg hinunter.
Die Chance ist vertan. Mist!
Doch in dem Moment als Gerold aus dem Anschlag gehen will entdeckt unser Freund eine weitere einzelne Gams auf 265m. Sie äugt dem Rudel hinterher. Wir bekommen nur zu verstehen, dass das Stück passt.
ASV einstellen und Schuss
Also messen wir noch einmal nach und stellen die ASV ein und Gerold schießt.
Die Gams rollt im Schuss etwa 20m hinunter und liegt! Jetzt erst sagt uns der Führer, dass wir wohl einen jungen Bock erlegt haben.
Ein Bock mit prächtigen, gut gehackelten Schläuchen und einer festen dunklen Decke liegt auf der Strecke!
Ein unglaubliches Erlebnis welches erst zu Ende ist, als wir die Gams nach weiteren 2 Stunden Abstieg an der Hütte haben.
Es war hart, sehr hart die Waden schmerzen aber wir sind glücklich!
Am nächsten Morgen packen wir die Sachen und die Gams ein.
Jetzt gehts wieder nach MV – das Wildbrett wird unser Weihnachtsbraten, wir sind sehr gespannt.
Wir sagen Waidmannsheil und Waidmannsdank!