ASP-Bekämpfung – Sachsen für Neubewertung
Die Zahl des Schwarzwildes ist in diesem Jahr bundesweit stark rückläufig, insbesondere in Sachsen, wo drastisches Maßnahmen zur ASP-Bekämpfung ergriffen wurden, sind die Bestände auf einem historischen Tief. Seitens der EU gelten sehr strenge Vorgaben, was zum Schutz der Hausschweinbestände bei einem Ausbruch der ASP zu tun ist. Das Land Sachsen fordert deshalb nun, dass die Maßnahmen neu bewertet werden, in Abhängigkeit davon ob Wild- oder Hausschweine betroffen sind.
ASP-Bekämpfung – keine Hausschweine betroffen
Bislang ist die ASP in Sachsen noch nicht bei Hausschweinen ausgebrochen, dafür grassiert sie unter den Schwarzwildbeständen mehrerer Landkreise. Bei jedem achten Wildschwein wurde das Virus dort nachgewiesen. Die Strecke ist von 40.000 Sauen im Jagdjahr 2020/2021 auf nunmehr 30.000 im Jagdjahr 2021/2o22 zurückgegangen. Die ASP-Bekämpfung dürfte im noch laufenden Jagdjahr zu noch niedrigeren Strecken führen.
Maßnahmen treffen die Betriebe
In den von der EU verhängten Schutzmaßnahmen sehen die lokalen Schweinemastbetriebe zunehmend größere Probleme. Das liegt zum einen an dem zehn Kilometer großen Radius der Restriktionszone um einen bestätigten Seuchenfall, zum anderen insbesondere an den Vermarktungsbeschränkungen für deren Produkte. Neben hoher zusätzlicher Kosten kommt zunehmend auch ein Image-Schaden für die eigenen Produkte hinzu, so beklagen die Schweinehalter in Ostsachsen. Die Zahl der Abnehmer für das sächsische Schweinefleisch sinkt weiter, dabei sei ein Kontakt der Hausschweine mit den infizierten Wildschweinen unmöglich.
Bauernverband äußert sich zur ASP-Bekämpfung
Gunther Zschommler, Vizepräsident des sächsischen Bauernverbandes, betonte dass die sächsischen Schweinehaltungen sicher seien. Zum Kontakt mit Wildschweinen könne es nicht kommen. Er fordert, dass dies auch bei den geltenden Verordnungen berücksichtigt werden müsse. Das sächsische Sozialministerium arbeitet an einer Neubewertung der Schutzmaßnahmen zur ASP-Bekämpfung. Der zuständige Staatssekretär Vogel nannte dies einen langwierigen Austausch mit der EU. Die Ausgaben für die ASP-Bekämpfung sind in Sachsen mit fast 20 Millionen hoch. Auch im kommenden Jahr wird Sachsen die ASP-Bekämpfung erneut in diesem Umfang fördern. Staatssekretär Sebastian Vogel hofft hier auf die Unterstützung anderer Länder sowie durch den Bund. Die Bundesregierung lehnt die angefragt Unterstützung jedoch ab, mit der Begründung, dass keine Zuständigkeit bestehe. Während aus anderen Ländern bereits 2020 rund 4 Millionen Euro an die von der ASP betroffenen Bundesländer flossen, zieht sich der Bund aus der Affäre.