Bockparade: Theorie und Praxis bei den erlegten Rehböcken
Die JÄGER-Bockparade geht in diesem Jahr in die nächste Runde. Zeit also zu überprüfen, ob sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen (wenn auch weit weniger wissenschaftlich) auf die Praxis anwenden lassen.
Verglichen haben wir deshalb sowohl den stärksten deutschen Bock, als auch den Durchschnittswert der fünf kapitalsten Kandidaten aus Deutschland eines jeden Jahres. Wir konnten ebenfalls feststellen, dass es „gute“ und „schlechte“ Jahre gibt, misst man sie lediglich an den erreichten Gehörngewichten.
Mit einer Spanne von 113 Gramm lag das geringste Durchschnittsgewicht 1998 bei 489 Gramm und das höchste 2011, 2012 bei 602 Gramm.
Rehböcke – der Rekordhalter
Der absolute und unangefochtene Rekordhalter – ein Bock aus Zschoppach in Sachsen – kam mit sage und schreibe 770 Gramm 2001 zur Strecke.
Und das nach einem milden Januar mit reichlich Sonnenschein. Nach dem recht milden, aber nicht sonnigen Winter 1997/98 hingegen lag das Durchschnittsgewicht auf bisherigem Tiefstniveau.
Der leichteste Sieger aber wurde im Jahr 2008 gekürt und kam aus Saarbrücken. Mit gerade einmal 533 Gramm könnte man leicht den ungemütlichen Januar in diesem Jahr verantwortlich machen. Allgemein scheint aufzufallen, dass die Durchschnittsgewichte in Jahren mit sonnigem Januarwetter höher liegen als in solchen mit vielen trüben Tagen.
Fällt ein heiterer Januar aber mit einem ansonsten strengen Winter zusammen, wie es beispielsweise 2006 und 2009 der Fall war, machte sich dies auch in unserem Bockparaden-Ranking bemerkbar.
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Es lohnt sich immer, zu den Rehböcken zu gucken
Wer jetzt aber glaubt, dass es nach einem grauen Jahresstart nicht lohne, sich im Revier genauer umzusehen, dem sei gesagt: Einer der stärksten Rehböcke Deutschlands, der 2013 immerhin 666 Gramm auf die Waage brachte, schob und mineralisierte im trübsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In diesem Jahr wurde übrigens auch eines der höchsten Durchschnittsgewichte unserer Bockparade erreicht. Es sieht also so aus, als eignete sich das Wetter allenfalls als Anhaltspunkt.
Es wäre doch auch zu einfach, den Lebensbock aus der Anzahl der Wolken zu lesen, oder? Und ist es nicht viel spannender, dass offenbar das ein oder andere Revier auch nach den längsten und schmuddeligsten Wintertagen noch für eine Überraschung gut ist? Wie sehen Ihre Erfahrungen zu Gehörn und Wetter aus?