Blattzeit – Die besten Tipps für eine erfolgreiche Bockjagd im Wald

Gute Revierkenntnis und der richtige Lärm zur rechten Zeit steigern die Chancen auf eine erfolgreiche Jagd in der Blattzeit im Wald ungemein.

Rehbock im Wald© Silvio Heidler Blattzeit Jagd Jagen jägermagazin

Rehbock im Wald ©Silvio Heidler

Bockjagd im Wald ist sicher schwieriger – aber viel reizvoller und anspruchsvolle als die Blattzeit als im weiten Feld.

Der Platz muss gut gewählt sein, versteckt, aber mit guter Rundumsicht. Wir beziehen leise und bei gutem Wind den Stand, halten zumindest fünf Minuten still und beobachten die Umgebung. Dann leiser Rickenfiep – nur wenige Male. Der Bock kann ja direkt vor uns niedergetan sein.

Bockjagd im Wald – bloß nicht zu agrresiv!

Beginnen wir zu aggressiv, kann es vorkommen, dass uns der Bock über den Haufen rennt. Er kommt so angestoben, dass weder ein Ansprechen noch ein Schießen möglich ist. Wir reagieren dann meist hektisch, schmeißen den Blatter weg, greifen übereifrig zum Gewehr, das bekommt auch der dümmste Bock mit. Er wird es sich merken („verblattet“) und die Lockrufe meiden.

Lärm machen? ja!

Nach ein paar kurzen, leisen Serien werden wir lauter, und die Serien dauern länger. Dies wiederholt sich etwa fünf bis sieben Minuten lang. Dann machen wir eine Pause und beginnen mit Sprengfiep und Ästeknacken, dafür haben wir mir auf dem Weg ein paar dürre Zweige mitgenommen. Warum? Haben Sie schon einmal ein treibendes Pärchen im Wald gesehen, was keinen Lärm macht?

Blatten Sie lauter, leiser, in verschiedene Richtungen und knacken laut.

Vorteil: Sie sind authentisch.

Nachteil: Wenn Sie den anwechselnden Bock übersehen, sind Sie sehr gut ortbar.

Sie können und sollen am Stand im Wald ruhig Lärm machen, aber sich möglichst wenig bewegen. Das ist kein Affentheater, das funktioniert wirklich!

Bockjagd im Wald – Revierkenntnis ist wichtig!

Sie blatten bei gutem Wind. Nach längerer Zeit schreckt ein Stück Rehwild im Bestand, ändert aber nicht seinen Standort. Blatten Sie aggressiv weiter, ebenso schrecken Sie selber zurück, geben ihm also Antwort. Blatten wieder, schrecken, wenn es schreckt, und versuchen, mit Nachpirschen und vorsichtigem Standortwechsel das Stück in Anblick zu bekommen. Dies funktioniert oft, geht aber nur in übersichtlichem Gelände, also Alt- oder Stangenholz.

Sie sollten genau wissen, wie es dort aussieht, wo sich das schreckende Reh aufhält, und Sie müssen es dort unbedingt sehen können. Sie brauchen eine ausgezeichnete Revierkenntnis dafür, doch am letzten Jagdtag kann man dann schon einmal so ein Risiko eingehen.

Das Stück Rehwild schreckt ja nur, weil es sich nicht sicher ist. Also bestätigen und unterstützen Sie seine Unsicherheit, halten aber mit Blatten und Schrecken die Neugierde aufrecht. Wenn Sie so etwas machen, darf das nur wenige Minuten dauern.

Blattzeit - Die besten Tipps für eine erfolgreiche Bockjagd im Wald ©Pixabay

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Alles zur Blattzeit:

Welcher Locker taugt für die Blattzeit? Wir haben es herausgefunden,  12 Blatter im Praxistest finden Sie hier. 

Damit Sie bei der Rehbockjagd Ende Juli, Anfang August möglichst erfolgreich sind, verrät Ihnen Bockjagdexperte Klaus Weißkirchen hier noch 10 praktische Tipps!

Wissen Sie schon ob Sie besser zum Morgen- oder Abendansitz im Revier sein sollten? Was sind die besten Zeiten, um auf einen Bock zu Schuss zu kommen?

Ihr JÄGER hat die Uhrzeiten von 420 Bockerlegungen ausgewertet.

Waidmannsheil!