Nandu – der große Vogel in Deutschland

Nandu

Nandus gehören zu den invasiven Arten in Deutschland. (Foto: Pixabay)

Der Nandu kommt aus Südamerika und sieht aus wie ein zu klein geratener Vogelstrauß. Der Vogel besitzt einen langen Hals und lange Bein. In der Körpermitte ist ein riesen Federkleid. Er gehört zu den Laufvögeln und ist flugunfähig. In Deutschland besitzt er den Status eines Neozoon. Auch verschiedene Medien werden immer wieder auf die Kuriosität im Osten aufmerksam. Beispielsweise berichteten NDR und MDR über den Zugezogenen.

 

Ursprung und Verbreitung in Deutschland

Vor 20 Jahren gab es einen Ausbruch der Vögel aus einem Gehege in der Nähe von Lübeck. Seitdem haben sich die Vögel im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns etabliert. Im Grünen in der Nähe des Ratzeburger Sees finden die Vögel ideale Lebensbedingungen: Felder, Seen, kleiner Wälder und Sümpfe. Natürliche Feinde gibt es in Deutschland keine. Pumas waren bislang in unseren Gefilden nicht gesehen und ob der Wolf die Nadus für einen Leckerbissen hält, ist ebensowenig bekannt. Die Population im Norden Deutschlands ist die einzige wildlebender Nandus in Europa. Im Herbst 2018 wurden knapp 600 Nandus gezählt. Seit Einführung der Bejagung im Jahr 2020 geht die Anzahl der Schädlinge allmählich zurück.

 

Steckbrief und Lebensweise des Vogels

Nandus leben in Gruppen mit einem Hahn und fünf bis acht Hennen. Sie können sich aber auch zu größeren Gruppen zusammenschließen und eine Gruppe von bis zu 30 Vögeln bilden. Der Nandu ist durchaus emanzipiert, denn der Hahn brütet die gelegten Eier der Hennen aus. Bis zu 40 Eier können dies sein. Nandus sind Allesfresser. Sie bevorzugen breitblättrige Pflanzen, Früchte, Wurzeln und Insekten sowie kleine Wirbeltiere. Die Wehrhaftigkeit der Nandus besteht, kommt aber wenig zum Einsatz, da die Fluchttiere bei Gefahr durch den Menschen zwar ein Stück weit ausweichen, aber niemals große Distanzen flüchten. Dafür haben sie noch zu wenig schlechte Erfahrungen mit Bedrohungen in Deutschland gemacht.

  • Größe: 127-140 Zentimeter
  • Gewicht: 20-26 Kilogramm
  • Verbreitung: Südamerika
  • Nahrung: überwiegend pflanzlich
  • Lebensraum: Graslandschaften und offene Wälder
  • Zugverhalten: standorttreu
  • Höchstalter: unbekannt
  • Brutzeit: Juli-Januar, 1x pro Jahr
  • Fortpflanung: polygam
  • Brutdauer: 35-40 Tage

Die Vögel stechen in unseren Gefilden aus der Landschaft heraus. (Foto: Pixabay)

Bejagung und Abschuss

Der Schaden, der durch die Vögel in der Landwirtschaft entsteht, ist immens und nicht außer Acht zu lassen. Die Nandus grasen ganze Felder ab und fressen jegliche Knospen der aufgehenden Feldbepflanzung. Als invasive Art sind Nandus seit 2020 zum Abschuss freigegeben. Jährlinge dürfen das ganze Jahr über bejagt werden. Datiert ist die Jagdzeit für adulte Vögel vom 1. November bis zum 31. März.

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