Fast in allen Bundesländern dürfen Damspießer ab dem 1. Juli erlegt werden – nur in Hamburg und Niedersachsen gilt weiterhin Hahn in Ruh.
Vor allem Feldjäger müssen die Chancen jetzt nutzen, wollen sie auch einmal auf einen jungen Hirsch zu Schuss kommen.
Dass die Damspießer teilweise noch im Bast sind, mag so Manchen stören. Mit dem Hochdruckreiniger lässt sich der Fegetermin jedoch deutlich nach vorn verlegen. Ob es sich lohnt, die weißen Stängchen anschließend mit Schuhcreme oder dergleichen zu färben, entscheidet der Grad der Durchmineralisierung.
Wie auch immer, in jedem Fall kann hier Wildbret der Spitzenklasse erbeutet werden, das alleine lohnt die Erlegung. Nicht jeder in Anblick kommende Spießer allerdings kommt in Frage. Einschränkungen erfahren wir durch den Abschussplan und die jeweilig gültigen Abschussrichtlinien – schließlich wollen wir unseren Lebensschaufler nicht schon als Jährling auf die Strecke legen.
Entscheidend für die Güte eines Jährlings ist weniger die Länge seiner Spieße als vielmehr die Stärke seiner Stangenbasis ganz getreu dem Motto: Lang ist schick, besser ist dick. denn nur auf starken Rosenstöcken wachsen anfänglich dickbasige Spieße und später dickstangige Geweihe.
Das bedeutet jedoch, dass wir die Jährlinge nah und bei gutem Licht vorhaben müssen, um die Basenqualität beurteilen zu können.
Als Anhalt kann gelten: Können wir die Verdickung mit Daumen und Zeigefinger umfassen, handelt es sich um einen Abschussspießer. Ansonsten lassen wir den Finger gerade. Die Länge der Spieße ist von untergeordneter Bedeutung, es sei denn die Abschussrichtlinien zielen darauf ab.
So sind vielerorts Spießer über Lauscherhöhe zu schonen. Das allerdings ist einfach anzusprechen, selbst auf große Entfernung.
Doch nun genug zu Einschränkungen und Richtlinien und auf zur Spießerjagd!