GRENZBOCK – Gewinnspiel und Interview zum Filmstart!
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Il Lago Leder Langwaffenfutteral
Das Askari-Futteral aus Leder mit langem Reißverschluss, Schulterriemen und Handgriffen. Abschließbar, Länge ca.: 128 cm, Höhe ca.: 28 cm
HIER GEHTS ZUM GEWINNSPIEL:
Die Gewinner geben wir am 01.02.2016 hier und auf Facebook bekannt! Viel Glück!
Mehr zum Film – Grenzbock:
„Ein letztes Mal lässt Hubertus Meckelmann zur großen Drückjagd in der Wildnis blasen. Im Kerngebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes soll bald gar nicht mehr gejagt werden. Für die Reviere außen herum ist das eine Zumutung. Denn die mühsam begrenzten Populationen von Rot-, Dam- und Schwarzwild werden dadurch völlig durcheinander geworfen. Daran ändert auch die Rückkehr vom Wolf nichts – und der hat aus Sicht der meisten Jäger in Brandenburg sowieso nichts verloren.“
GRENZBOCK begleitet drei Jäger durch ihre Wälder und lässt in langen, ruhigen Einstellungen die Weltbilder durchschimmern, die sich hinter Jägerlatein und Lodenmantel verstecken.
Auf leisen Sohlen betritt der junge Filmemacher Hendrik Löbbert die Welt der Jäger im brandenburgischen Wald und beobachtet, nach welchen Maßstäben dieser Kosmos funktioniert und wie sich dessen Bewohner darin bewegen.
Zwischen den Antipoden der Jagd sind zwar journalistisch ausgewogene Reportagen entstanden, jedoch gibt es bisher keinen Dokumentarfilm, der vorurteilsfrei in die Welt der Jäger eintaucht, sich in dieser Parallelwelt umschaut – und der dabei auch das mythenverhangene Selbstbild der Jäger ernst nimmt.
In einer ganz eigenen Monumentalität, unterstützt von der besonderen Bildsprache des preisgekrönten Kameramanns Hajo Schomerus nähert sich GRENZBOCK den verschrobenen Protagonisten, die mit ihrem Festhalten an alten Traditionen, ihren ritualisierten Abläufen und der sehr eigenen Jägersprache wirken wie aus einer anderen Zeit.
Auf den diesjährigen INTERNATIONALEN HOFER FILMTAGEN feierte GRENZBOCK vor ausverkauftem Saal seine Deutschlandpremiere, ab 4. Februar 2016 wird Löbberts Regiearbeit bundesweit in den Kinos starten.
JÄGERREDAKTEURIN DR. NINA KRÜGER FÜHRTE EXKLUSIV EIN INTERVIEW MIT DEM REGISSEUR HENDRICK LÖBBERT
Herr Löbbert, sind Sie selbst Jäger?Nein. Ich hatte während der Recherche zu dem Film immer mal wieder vor einen Jagdschein zu machen. Aber letztlich wollte ich auch Distanz zu der Jagdwelt behalten. Aber wer weiß, vielleicht hole ich das irgendwann nach.
Wenn ja, wie kamen Sie zur Jagd und wie lange jagen Sie schon? Wenn nein, wie stehen Sie zur Jagd?
Im Verhältnis dazu, wie die Mehrheit der Tiere auf der Welt gehalten und getötet wird, erscheint mir die Jagd immer noch als die bessere Form, Fleisch zu gewinnen. Das sage ich als Fleischesser. Für Bauern und Waldbesitzer gibt es natürlich ganz andere Gründe für die Jagd. In unserer Kulturlandschaft scheint es nötig zu sein, das Wild zu regulieren. Die Begeisterung für den Wald und die Tiere, die Ruhe der Jagd und die verschiedenen Aspekte, die dazu gehören, kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Brauchtümer dagegen nicht immer. Aber ich habe mich immer sehr auf die Dreharbeiten gefreut.
Wie kamen Sie auf die Idee ein Kinoformat über die Jagd zu drehen?
Ich fand es sehr naheliegend, einen Film über den Wald und die Jagd zu machen mit der einer eigenen Sprache und Kostümierung. Vor allem kann man über die Metaphern, die einem im Wald und unter den Jägern begegnen, viel erzählen. Letztlich geht es ja in GRENZBOCK nur vordergründig um die Jagd. Dahinter steht das Konzept des Reviers, das ja immer einen Nachbarn mit sich bringt, mit dem man sich auseinandersetzen muss. Im Zusammenhang mit dem Wild, das dieses Konzept der Abgrenzung nicht kennt, finde ich das sehr spannend.
Abgesehen davon glaube ich, dass sich die Jagdwelt sehr verändern wird. Die jüngeren Jäger gehen die Sache teilweise völlig anders an. Trophäen spielen bei ihnen zum Beispiel keine große Rolle. Vor diesem Hintergrund zeigt GRENZBOCK auch eine Welt und ihre Menschen, die es in dieser Form nicht ewig geben wird.
Kannten Sie die Männer bevor Sie mit ihnen gedreht haben?
Nein, ich kannte sie vor dem Film noch nicht. Es hat relativ lange gedauert, das Vertrauen der Jäger zu gewinnen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren bin ich immer wieder mit in den Wald gegangen. Jäger sind, ähnlich wie das Wild, sehr scheu. Deswegen ist die Arbeit an einem Dokumentarfilm über die Jagd so, als wäre man selbst Jäger oder Angler: Man braucht sehr viel Geduld.
Eine unkommentierte Dokumentation ist ja nicht unbedingt „neutral“, die Auswahl der Bilder kann einen bestimmten Eindruck erzeugen. Welchen Eindruck wollten Sie erzeugen?
Ich wollte von Anfang an keine Reportage über die Jagd machen, in der ich Aussagen sammle und die einander gegenüberstelle, um dann am Ende ein möglichst umfassendes Bild der Jagd zu bekommen. In der Form, die ich gewählt habe, ist immer sichtbar, was beobachtend und was inszeniert ist. Mir ging es auch darum, dem Selbstverständnis der Jäger und ihrem Walderleben nahe zu kommen.
Phasenweise bekommt man den Eindruck, Sie zeigen eine Realsatire auf die Jagd/den Jäger. Zum Beispiel als die beiden Herren im Wohnzimmer des einen sitzen und die Uhr im Hintergrund tickt. War das beabsichtigt?
Ich wollte keine Realsatire über Jäger machen. Aber mir war von Anfang an klar, dass dieses Thema auch lustig sein darf. Und solange man niemanden vorführt oder absichtlich falsch darstellt, finde ich das auch völlig ok.
Natürlich wollte ich auch die sonderlichen Momente im Film behalten. Häufig sind die Momente zwischen den Interviews am spannendsten. Eigentlich sind die Momente, die zwischen Interviews passieren, oft am spannendsten.
In Ihrem Film endet die Jagd in dem betreffenden Gebiet, weil es „renaturiert“ werden soll. Ist dies eine Metapher für Sie? Ist dies ein Symbol, weil Sie glauben die Zeit für die Jagd sei vorbei?
Nur weil in der „Wildnis“ nicht mehr gejagt werden soll, heißt das ja nicht, dass das in anderen Gebieten nicht mehr nötig ist – eher im Gegenteil. Aber davon abgesehen: das Aufeinanderprallen von der Idee der Wildnis und dem Jäger, der das nicht immer akzeptieren will, finde ich sehr spannend. In dem Gebiet, das renaturiert werden soll, prallen die verschiedenen Vorstellungen sehr natürlich aufeinander und kommentieren sich gegenseitig. Das fanden wir im Schnitt ein gutes Ende für den Film.