Munition 6.5 Creedmoor: Hornady ELDX im Test

Ist die Hornady ELDX im Kaliber 6.5 Creedmoor gut für Drückjagd und Ansitz geeignet? Wir haben den Test gemacht.

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Welche Patrone eignet sich für die Jagd mit der 6.5 Creedmoor für welche jagdlichen Situationen am besten? Redakteur Kim Trautmann hat verschiedene Laborierungen getestet und stellt die ELDX in 143 Grains vor um zu schauen, ob man auf diese Munition setzen kann.

ELDX Precision Hunter 143 grs./9,3 Gramm

Das ELDX-Geschoss ist nicht grundlegend neu und von anderen Kalibern bereits bekannt. Für die vergleichsweise neue 6.5 Creedmoor sind die Praxiserfahrungen mit der Geschoss-Ladungs-Kombination in Europa noch recht überschaubar.
Da sich mit einigen anderen Laborierungen mit leichteren Geschossen aus dem 20″-Lauf meines Repetierers mit einem Drall von : 1:8″ keine zufriedenstellenden Streukreise erzielen ließen, fiel die Wahl auf die Laborierung mit dem 9,3 schweren ELDX-Geschoss. Die Präzision war damit hervorragend. Streukreise von unter 1,6-Zentimetern waren auch mit einem Drückjagdglas kein Problem. Und auch im Praxiseinsatz hat die Munition Einiges zu bieten.

Auch bei schwächeren Stücken blieb die Wildbretentwertung überschaubar.

Wie wirkt das Geschoss?

Zusammen mit einer guten Präzision ist die zielballistische Wirkung einer Laborierung wohl der wichtigste Faktor, um sich für oder gegen eine Patrone zu entscheiden. Die ELDX als bleihaltiges Deformationsgeschoss bringt hier viele Voraussetzungen für eine hohe Stopwirkung, auch auf weite Entfernungen, mit.
Sowohl auf Schwarzwild, Damwild als auch Rotwild war die Wirkung der Munition beim jagdlichen Einsatz während der letzten anderthalb Jahre hervorragend. Bei Schüssen hinters Blatt blieben viele Sauen der mittleren Gewichtsklasse (30-60 Kilo) wenige Meter hinter dem Anschuss liegen. Die Fluchtstrecken waren allgemein sehr kurz. Eine Flucht von mehr als 60 Metern war bei den von mir erlegten Stücken nicht dabei.

Die größte Sorge war allerdings, dass die Wildbretenwertung bei schwächeren Stücken Rehwild unverhältnismäßig groß ausfallen würde. Mehrere erlegte Knopfböcke und Schmalrehe zeigten zwar geringfügig stärkere Blutschwämme als die von mir mit der CX in .308 Win. erlegten Stücke. Die Summe tieferer Einblutungen war allerdings nicht deutlich größer. Jagdlich bin ich mit Wirkung und Wildbretentwertung der Munition absolut zufrieden.

Prädestiniert für weitere Schüsse?

Wenngleich die Laborierung etwas langsamer ist als ein CX-Geschoss in der Superformance-Linie im selben Kaliber, macht die ELDX mit einer V0 von 823,0 m/s aus dem Messlauf, auch bei weiteren Schüssen unter Verwendung kürzerer Läufe eine gute Figur.
Bei mir war die Munition sowohl bei der Raubwildjagd als auch bei der nächtlichen Saupirsch am und im Mais sowie auf den Bewegungsjagden im Einsatz. Gerade auf der Drückjagd waren die Wirkung und die Pirschzeichen sehr gut. Wer natürlich sehr viel auf sehr schweres Wild, starke Sauen und Rotwild jagt, kann auch bei der 6.5 Creedmoor zum härteren, bleifreien CX-Geschoss in der Superformance-Linie, mit noch etwas mehr Leistung und vor allem Tiefenwirkung auf besonders schwere Stücke, greifen.