JÄGER-Tester Frank Heil hat die 12 besten Rehbock-Blatter im Revier getestet.
Nach dem Aufgang der Jagd ist die Blattzeit der zweite Höhepunkt der Rehbockjagd. In dieser Zeit sind die Böcke verstärkt aktiv, zudem lässt sich nun durch den Einsatz von Blattern der Jagderfolg deutlich verbessern.
Was bringt ein guter Blatter?
Einige Jäger betreiben um die Blattjagd und den „optimalen“ Rehblatter einen Kult, andere nehmen den ganzen Rummel um Blattjagd und dazugehörige Instrumente nicht so ernst. Sie wissen aus Erfahrung: Entstehen beim Musizieren doch einmal Quertöne, nehmen es die liebesverwirrten Böcke so schnell nicht übel. Der aufgeheizte Rehbock springt auf das Quietschen einer Schubkarre.
Abgebrunftet, liebessatt und todmüde oder gerade mit einem die Sprödigkeit verlierenden Schmalreh beschäftigt, bringt ihn die perfekteste Lockserie kaum von der Geliebten fort. So hängt auch die Wirkung der Locktöne, gleichgültig ob zartes Fiepen oder jämmerliches Geschrei, von der Situation ab. Selbst die Tonhöhe der imitierten Laute dürfte insgesamt weniger wichtig sein, als von manchem Jäger angenommen, denn auch die weiblichen Rehe rufen in Abhängigkeit von Alter und Entfernung recht unterschiedlich laut.
Blatter für Anfänger und Fortgeschrittene
Nur wenige Jäger beherrschen heute noch das perfekte Blatten mit dem Naturblatt, mit feinem Zigarettenpapier, mit einem Grashalm oder einfach nur mit zusammengepressten Lippen – ohne oder mit vorgehaltenen Händen. All das erfordert viel Übung und kann ein ordentliches Blattinstrument meistens nicht ersetzen. Heute bieten die Jagdausstatter eine Fülle der verschiedensten Blatter an. Einfache und preiswerte gibt es da oder aufwendig hergestellte und damit teure. Manche müssen wie eine Flöte geblasen werden. Bei anderen erzeugt ein mechanischer Blasebalg den Luftstrom. Für den Blattjagd-Anfänger bestehen die Möglichkeiten, an Blattjagdseminaren teilzunehmen, sich CDs und DVDs zu diesem Thema anzuhören bzw. anzuschauen oder unter Anleitung eines erfahrenen Jägers zu üben.
Üben Sie mit dem Blatter!
Betrachten wir uns einige der üblichen Blattinstrumente und schätzen den Übungsaufwand ein, den ihr Beherrschen verlangt. Denn ohne Training lässt sich selbst der einfachste Blatter nicht effektiv einsetzen. Dabei ist im Zusammenhang mit der Blattzeit unter effektiv zu verstehen, den Bock insbesondere in Grenzsituationen vor die Büchse zu locken.