Aufgang der Bockjagd – alles ist präpariert, der Jagdschein gelöst, das Messer geschärft, die Waffe eingeschossen und alle Ansitzeinrichtungen ausgebessert. Und plötzlich entdecken Sie in einer sonst völlig verwaisten Revierecke frische, vielversprechende Plätz- und Fegestellen. Kein Problem! Transportable Ansitzleitern sind schnell und preiswert herzustellen und lassen sich problemlos per Hand, mit Pkw-Anhänger oder Dachgepäckträger transportieren und umstellen. Egal ob zur Wildschadensabwehr, zur Jagd auf den alten Bock, der selten nahe einer festen Reviereinrichtung steht, oder zur Erkundung, wo ein Hochsitz hingehört, eine Ansitzleiter bietet viele Einsatzmöglichkeiten. Bevor man also mit viel Arbeit einen teuren und immobilen Hochsitz baut, sollte dieser Revierteil mit einer Ansitzleiter erkundet werden.
Das hier vorgestellte Modell lässt sich mit zwei handwerklich versierten Leuten in eineinhalb Stunden bauen. Die verwendeten Bretter und Kanthölzer sind rasch und preiswert im Fachhandel oder im Baumarkt erhältlich. Das aufwendige Werben und Schälen von Rundhölzern entfällt. Sogar der Einsatz einer Motorsäge ist nicht unbedingt notwendig. Denn mit einer Handsäge gehen die wenigen zu tätigenden Sägearbeiten schnell genug.
1. Schritt
Für die Leiterholme A1 und A2 werden zwei Kanthölzer (244 x 8 x 6 cm) benötigt. Diese werden parallel nebeneinander gelegt, so dass die schmalen Seiten (6 cm) nach oben zeigen. Die fünf Einkerbungen (1 cm tief) für die Leitersprossen im Abstand von jeweils 28 Zentimeter sind jetzt einfach einzusägen. Ein gleichmäßiger Sprossenabstand auf beiden Holmen ist garantiert. Die 1,35 Meter lange Leitersprosse C1 (135 x 6x4cm)wird so in die untersten beiden gegen über liegenden Einkerbungen gelegt, dass sie an jeder Seite vier Zentimeter über die Leiterholme A1 und A2 hinausragt.
Nachdem sie angenagelt wurde, geschieht das Gleiche mit C2, C3, C4 und C5. Jede der Sprossen (in aufsteigender Reihenfolge) ist fünf Zentimeter kürzer als die zuvor angebrachte. Auf die Leiterholme A1 und A2 legt man nun die Holme B1 und B2 (268 x 8 x 6 cm) und verbindet diese mit dem Bodenkranz D (123 x 6 x 4 cm) in Höhe von C1 (Oberkante der Dachlatte 28 cm). D schließt dabei bündig mit B ab. Zur besseren Stabilisierung der Rückseite werden B1 und B2 mit der Diagonalstrebe E (162 x 6 x 4 cm) verbunden. Beide Enden der Strebe E werden abgeschrägt, so dass die eine Seite am Ständer B1 auf dem Bodenkranz D aufliegt und die andere in 1,45 Zentimeter Höhe mit dem Ständer B2 abschließt.
2. Schritt
Im nächsten Schritt werden die Rück- und Leiterseite parallel zueinander gestellt und mit den Bodenkranzlatten F (129x6x4cm) in Höhe der Leitersprosse C1 verbunden. Damit die Leiter allein stehen kann, verbindet man nun die Holme A1, B1 und A2, B2 mit den Sitzbrettauflagekanthölzern H (92 x 6 x 4cm). Diese werden 35 Zentimeter oberhalb der Sprosse C5 waagerecht an die Holme genagelt. Danach wird die Dachlatte C6 (115 x 6 x 4 cm) in Höhe von C5 auf A genagelt.
3. Schritt
Zur Seitenstabilisierung der Ansitzleiter werden die Holme diagonal mit der Dachlatte G (184 x 6 x 4 cm) verbunden. An dem unteren Ende stoßen sie dabei auf den Bodenkranz F, am oberen stehen sie vier Zentimeter über H über und schließen mit dem Leiterholm ab. Beide Enden werden abgeschrägt. Auf die Sitzbrettauflagekanthölzer H wird nun das Sitzbrett L (100 x 60 x 3 cm) genagelt. Zuvor muss aus dem hinteren Ende des Sitzbretts eine Aussparung für die Holme B gesägt werden, damit das Sitzbrett mit der Rückseite des Holms abschließt.
4. Schritt
Für die richtige Stellung der Rückenlehne sorgt das Kantholz K (76 x 6 x 4 cm). Am unteren Ende stößt es in 20 Zentimeter Entfernung vom Holm B (Außenkante) gemessen auf das Sitzbrett L. Am oberen Ende schließt es mit dem Leiterholm B ab und wird dort an der nach innen liegenden Seite angenagelt. Das Rückenlehnenbrett M (94 x 40 x 2,5 cm) wird auf K genagelt und schließt mit der Außenkante des Holms B ab. Das Brett N (73 x 20 x 2,5 cm) wird zwischen den Holmen B auf K befestigt.
5. Schritt
Damit der Sitzkranz angenagelt werden kann, werden auf allen vier Holmen 45 Zentimeter abgemessen (von der Sitzbrettoberseite gemessen) und markiert. In dieser Höhe wird auf der Rückseite der Leiter die Dachlatte J (84 x 6 x 4 cm) angebracht, sie schließt mit den Holmen B ab. In gleicher Höhe wird die Armauflage O (125 x 6 x 4 cm) auf die Außenseite der Holme A und B aufgenagelt.
6. Schritt
Auf die Armauflage O wird die verschiebbare Gewehrauflage S (125 x 6 x 4 cm) gelegt. Damit diese nicht nach vorne wegrutschen kann, wird in die Armauflage ein Nagel geschlagen, der vier Zentimeter aus dem Holz steht. Zum Ende der Bauarbeiten nageln wir das Fußbrett R (91 x 20 x 2,5 cm) auf die Sprossen C5 und C6, und zwar so, dass es zwischen den Leiterholmen liegt.
Das Brett wird zum Abschluss mit Kükendraht benagelt. Das verhindert ein Ausrutschen bei Feuchtigkeit. Zur Stabilisierung der Leiter wird nun noch eine Dachlatte P (148 x 6 x 4 cm) in die Mitte genagelt. Die breite Seite der Dachlatte zeigt dabei nach vorne. Der obere Teil wird zwischen C5 und C6 geschoben und dort angenagelt. Jede Sprosse wird mit P verbunden.
Letzte Schritte
Um vom Wild nicht eräugt zu werden, empfiehlt sich das Verblenden der Ansitzleiter mittels Tarnnetz. Damit sie weniger auffällt, hilft ein Anstrich mit dunklem Holzschutzmittel.