Im Westen was Neues – schlug der Wolf im Saarland zu?
Nachdem in der Nacht zu Donnerstag vier Schafe in St. Wendel (Saarland) gerissen wurden, schließt der zuständige Umweltminister andere Verursacher als den Wolf aus.
„Die Auffindesituation, der Abstand der Fangzähne voneinander, das Fehlen einzelner Gliedmaßen lässt vermuten, dass es sich bei dem oder den Angreifern nicht um einen Hund handelt“, so der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD) laut dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Ob es sich um einen oder mehrere Wölfe handele, soll nun, wie in solchen Fällen üblich, eine DNA-Analyse klären. Auch die Herkunft des Wolfes oder der Wölfe sei hierdurch feststellbar, so das Ministerium. Die Möglichkeit, dass es sich um wildernde Hunde handeln könnte, weist Reinhold Jost zurück: „Der Genickbiss und der Abstand der Fangzähne deuten auf einen Wolf hin. Große Hunde sind auszuschließen.“
Der Nutztierhafter indes darf laut den Worten des Ministers auf eine schnelle Entschädigung hoffen: „In dem von uns Anfang des Jahres erarbeiteten Wolfsmanagementplan ist unter anderem auch ein finanzieller Ausgleich bei Nutztierrissen geregelt. Ich werde dafür Sorge tragen, dass dem Schafhalter schnell und unbürokratisch geholfen wird“
Weiterhin soll das Anfang des Jahres durch das saarländische Umweltministerium erarbeitete Wolfs-Konzept zum Einsatz kommen, die Region St. Wendel soll als Musterbeispiel dienen.
„Wir werden in einem Präventionsmodell die Nutztierhalter in dem betroffenen Gebiet über Schutzmaßnahmen, etwa den Bau von Zäunen, aufklären und finanziell unterstützen. Hier greift unser Managementplan, der auf drei Säulen steht: Information, Prävention, Entschädigung“, so Reinhold Jost.
Inwieweit der saarländische Wolfs-Management-Plan dem der anderen Bundesländer überlegen ist, wird sich zeigen, Minister Jost ist jedenfalls überzeugt, gut auf die erwartete Rückkehr des Wolfes im Saarland vorbereitet zu sein.