Führt der grüne Verbotseifer zur Damwildplage im Norden?

„Offensichtlich gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Jagdzeiten und der Regulierung der Bestände.“, so hatte sich Habeck geäußert.

Damwild

Damwild (Symbolfoto) ©Pauline v. Hardenberg

Führt der grüne Verbotseifer zur Damwildplage im Norden?

Der Plöner Kreisjägermeister Wilhelm Hammerschmidt ist ratlos: Noch nie musste in seinem Landkreis soviel Damwild geschossen werden, nämlich 3.300 Stück. Und noch nie war die Zeit dafür knapper, nämlich von September bis Januar. Wie das gehen soll, will Hammerschmidt im NDR-Fernsehen von der grünen Landesregierung wissen.

Die seit einem Jahr bestehende, geänderte Jagd- und Schonzeitenregelung für Damwild in Schleswig-Holstein empfindet der Jagdvorsteher als eine sachlich inkompetente Gängelung. Denn seit diesem Jagdjahr gilt: Schmalspießer und -Tiere dürfen, wenn sie des Sommers im Feld stehen, nicht mehr bejagt werden.

Erst ab dem 01. September ist das Damwild zum Abschuss freigegeben, aber dann sei die Ernte bereits eingefahren – und das Wild schon wieder im Wald. Ernteschäden und Verbiss nähmen dieses Jahr sicher zu, die Revierinhaber könnten ihrem gesetzlichen Auftrag zur Schadensprävention nicht mehr vollumfänglich nachkommen, so Hammerschmidt.

Er äußert sich kritisch über die seiner Meinung nach fadenscheinige Argumentation des grünen Hoffnungsträgers.

Habeck nämlich hatte argumentiert, eine kürzere Jagdzeit für Dam- und Rotwild sei adäquat, da die Jäger den Abschussplan ja auch früher mit längeren Jagdzeiten schon nicht erfüllt hätten. Die grundlegende Idee seiner neuen Jagdzeit war die einer Vereinfachung und Synchronisierung.

Ein eigentlich hehres Ziel, wenngleich unter Verkennung der Realitäten, etwa der reiner Feldreviere. Der Landwirt, welcher nur im Sommer Damwild vorhatte, muss nun zum Beispiel auf seinen köstlichen Braten verzichten. Der Forstwirt, welcher nun im Herbst noch mehr Damwild auf seinen Flächen stehen hat, muss nun in noch knapperer Zeit den Abschuss erfüllen:

„Offensichtlich gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Jagdzeiten und der Regulierung der Bestände.“, so hatte sich Habeck geäußert.

Man ist hier doch eher geneigt zu sagen: Offensichtlich gibt es manchmal keinen direkten Zusammenhang zwischen Gesetzgebung und Wirklichkeit in unseren Revieren, oder?

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