Der NABU melkt den Cash-Wolf

Der Chefredakteur des JÄGER-Magazins, Lucas v. Bothmer, attackiert den NABU im TV hart.

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Screenshot©MDR

Der NABU melkt den Cash-Wolf

Der Chefredakteur des JÄGER-Magazins, Lucas v. Bothmer, attackiert den NABU im TV hart.

In der MDR-Sendung „Exakt“ warf er dem Naturschutzbund Thüringen gestern vor, aus den Wölfen in Deutschland vor allem wirtschaftlichen Profit zu schlagen.

Die Ungereimtheiten um den Wolf von Ohrdruf sind für ihn Indiz für eine Auswilderung der Tiere auf Truppenübungsplätzen. In der Sendung „Exakt“, die der MDR gestern Abend ausstrahlte, wurde das „Wunder von Ohrdruf“ noch einmal beleuchtet.

Zum Hintergrund: Ausgerechnet dem NABU-Wolfsexperten Sebastian Böttner war es angeblich gelungen, den ersten Wolf Thüringens am Rande des Truppenübungsplatzes Ohrdruf in über 50 HD-Aufnahmen zu fotografieren.

Pikantes Detail 1: Der leidenschaftliche Wolfsfan Böttner hatte sich dort laut eigenen Angaben eigentlich aufgehalten, um „Orchideen abzulichten“. Pikantes Detail 2: Sein dafür notwendiges Makroobjektiv habe er im Eifer des Gefechts schnell gewechselt, als er gemerkt habe, dass ein Grauhund dort durchs Unterholz schlich. Und dann seien im eben die sensationellen Bilder vom ersten Thüringer-Wolf gelungen. Pikantes Detail 3: Dass diese natürlich nicht auf, sondern am Rande des Truppenübungsplatzes entstanden sein sollen, ist ein weiterer, fragwürdiger Umstand: Denn der Platz selbst ist Sperrgebiet, auch für den NABU.

Im späteren Verlauf der Geschichte hatte sich verdichtet, was hier als pikantes Detail 4 gelten kann: Der NABU hatte einen Wolf an der Grenze zu Sachsen als den von Ohrdruf deklariert, um ihm eine direkte Reiseroute von Sachsen bis nach Thüringen zu kreieren. Dies war eine bewusste und glatte Lüge gewesen. Denn dieser sächsische Wolf hatte sich später als genetisch unbekannter Einwanderer herausgestellt, identifiziert  vom Senckenberg-Institut. Er kam also aus der Schweiz, Frankreich, Italien – oder auch aus einem Gehege. Dies aber focht der NABU nicht weiter an: Bis heute beharrt er – zugegeben kleinlaut – auf seiner Lüge: Der damals zehn Monate alte, weibliche Wolf von Ohrdruf stamme aus dem Spremberger Rudel und sei 400 Kilometer durch zahllose Premiumhabitate gelaufen, um auf dem verwaisten Truppenübungsplatz Ohrdruf eine neues Rudel zu gründen.

Thüringen, das seit 400 Jahren über keine eigene Wolfspopulation verfügt und immer nur Transitland für Wölfe gewesen sei, würde nun Wolfsland und man „lasse sich seinen Wolf jetzt nicht mehr wegreden“, wie NABU-Landeschef Silvester Tamás schon fast trotzig zu Protokoll gab.

Mit den Vorwürfen im Fernsehen konfrontiert antwortete Tamás gewohnt ausweichend. Statt zu den diversen aberwitzigen Zufällen rund um „das Wunder von Ohrdruf“ Stellung zu nehmen, schwärmte er lieber davon, wie perfekt sich das Gelände als Wolfshabitat eigne. Chefredakteur v. Bothmer indes griff ihn scharf an: „Der Wolf sei mittlerweile nur noch eins: ein Profit-Center für den NABU. Und wenn ein Landesverband noch kein Profit-Center habe, so wie in Thüringen bis vor Kurzem, dann werde eben manchmal ein wenig nachgeholfen, um an frische Spendengelder aus der Großstadt zu kommen.“

Interessant noch: Auf der Seite des MDR läuft eine Abstimmung, an der schon knapp 1.000 Leute teilgenommen haben. Wolfsfreunde und Wolfskritiker liefern sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen.