Wolf verfolgt Radfahrerin
Meitze bei Hannover: Als sie in den frühen Morgenstunden gegen 6.30 Uhr mit ihrem Terriermischling unterwegs war, wurde der Hund von einem Wolf gebissen.
Die Radfahrerin konnte den Grauhund trotz lautstarken Rufens und Armbewegungen nicht vertreiben. Der Wolf verfolgte Hund und Besitzerin mehrere hundert Meter bis in die geschlossene Ortschaft. Glücklicherweise kam die Besitzerin des Terriermischlings mit einem Schrecken davon, während ihr Hund leichte Bissverletzungen am Ohr davontrug.
Der zustände Wolfsbeauftragte Thomas Behling bekundete wenig Zweifel an der von der Radfahrerin geschilderten Geschichte, sprach aber eher lapidar von„einer heiklen Nummer“. Zudem sei die zuständige Wolfsbeauftrage der Landesjägerschaft, Britta Habbe, informiert worden. Sie soll nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Der Sprecher der Landesjägerschaft , Florian Rölfing, ließ hingegen bereits verlauten, dass – abhängig von der Entscheidung des Ministeriums – Vergrämungsmaßnahmen bis hin zur Entnahme des Wolfes in Erwägung gezogen würden.
Dass es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf handeln könnte, bekräftigt die Beobachtung eines weiteren Zeugen, der das Tier am Montagmorgen bereits fotografiert und gemeldet hatte. Anfang März 2015 war bereits ein einzelner Wolf in Resse gesichtet worden, dieser stellte sich jedoch später als Tschechischer Wolfshund heraus, freilich erst, nachdem das dazugehörige Foto für Furore im Internet sorgte. Bei dem Vorfall in Meitze zeichnen jedoch die Aussagen der Zeugen und die Reaktion der zuständigen Behörden sowie entstandenes Fotomaterial ein eindeutiges Bild.
Tatsächlich reiht sich die noch glimpflich ausgegangene Wolfsbegegnung bei Hannover jedoch in eine Reihe von Beobachtungen ein, bei denen die viel propagierte Menschenscheu des Wolfes als gänzlich abwesend beschrieben werden kann.
Doppelte Wolfssichtung in und bei Bissendorf
Ebenfalls am Dienstag konnte Christian Bernstorf bei Bissendorf nördlich von HannoverIsegrim gleich zweimal beobachten und filmen. Nachdem er den Wolf mitten der Ortschaft Bissendorf -Wietze in rund 200 Metern Entfernung auf der Landesstraße 383 ausmachte, bewegte sich dieser offenbar völlig unbeeindruckt ostwärts auf den Ortsausgang Richtung Bundesautobahn 352 zu. Nachdem Bernstorf dem Wolf im Auto nachsetzte, gelang es ihm, diesen bei einem Feldweg per Handykamera zu filmen, wobei er sich dem Tier im laufenden Fahrzeug bis auf wenige Meter nähern konnte.
Bernstorf beschrieb den Wolf trotz dieser offenkundig für ein Wildtier untypischen Nähe zu Mensch und Pkw als „völlig entspannt“.
