Ist der Wolf in Dormagen (Nordhrein-Westfalen) unterwegs? Derzeit häufen sich mutmaßliche Wolfssichtungen in der Region, Zeugen sollen die Tiere bei Feldern oder in Wäldern gesehen haben. Ein Wolf soll sogar einer Kindergartengruppe näher gekommen sein.
Wolf in Dormagen: Annäherung an Anwohner und Kinder
Mittlerweile häufen sich die Berichte dazu, dass ein Wolf in der Nähe von Dormagen unterwegs sein soll. Eine Gruppe aus dem Waldkindergarten Delhoven soll das Raubtier in unmittelbarer Nähe gesehen haben. In den vergangenen Wochen kam es im Kreisgebiet bereits vermehrt zu Sichtungen – es ist daher nicht unrealistisch, dass es der Wolf auch nach Dormagen geschafft hat. Unklar ist bisher, ob es sich um ein einzelnes Tier oder mehrere Individuen handelt.
Mehrere Anwohner haben in der vergangenen Woche ein Tier gesichtet, welches sie zweifelsfrei für einen Wolf halten. Auch Peter Herzogenrath, ein Jäger, dessen Frau ebenfalls eines der Tiere gesichtet hatte, äußert sich gegenüber der Rheinischen Post: „Da wird einem schon anders.“
Doch das war nicht der einzige Fall, in dem Anwohner einen Wolf gesichtet haben. Am vergangenen Dienstag (18. März 2025) haben mehrere Menschen ein Tier an der gleichen Stelle gesichtet. Eine weitere mutmaßliche Begegnung war dabei besonders brisant: Eine Gruppe des Waldkindergartens Delhoven soll einen Wolf gesehen haben. Eine Mitarbeiterin bestätigte die Begegnung bereits, die Leiterin äußerte sich bisher nicht gegenüber der Presse.
Ist das Raubtier in der Region unterwegs? Experten reagieren
Die Sichtungen häufen sich also. Kann es sich dabei um ein einzelnes Tier handelt? Björn Sträter, Leiter des Hegerings Dormagen, bezweifelt dies. Er ist der Meinung, dass sich mehrere junge Wölfe in der Region aufhalten könnten. Ihm werden immer häufiger Sichtungen gemeldet: „Es gibt mittlerweile so viele Meldungen von Wölfen und manche sogar zur selben Zeit an verschiedenen Orten im Kreis, dass es mehrere Jungtiere sein könnten.“ Sträter nimmt die Lage ernst – bei der Ausbreitung der Wölfe wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Nutztiere in der Region gerissen werden.
Auch Revierförster Frank Pechtheyden erreichten mehrere Meldungen zu Wolfsrissen. Er rät zu Vorsicht, aber keiner panischen Reaktion: „Dass ein Wolf auf einen Menschen losgeht, glaube ich nicht, aber ein frei laufender Hund könnte ein potenzielles Beutetier sein“, so Pechtheyden. Gerade für Hundehalter ist daher Vorsicht geboten, sie sollten ihre Vierbeiner bestenfalls anleinen.