Der Wolf verbreitet sich in Deutschland immer weiter. Für die Landwirtschaft und Tierhalter stellt das Raubtier eine große Sorge dar. Berichterstattungen zu Nutztierrissen häufen sich, außerdem kommt es immer häufiger dazu, dass Wölfe sich in Wohngebieten aufhalten und Menschen immer näherkommen. Mit der Herabsenkung des Schutzstatus vom Wolf in der Berner Konvention häufen sich auch die Forderungen für ein aktives Wolfsmanagement in Deutschland. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen fordern nun einige hochrangige Politiker die Legalisierung der Wolfsjagd.
Wolf in Deutschland: CDU für aktives Management
Unter anderem Philipp Amthor (32), Bundestagsabgeordneter und selbst Jäger, äußert sich gegenüber der Presse eindeutig. „Der Wolf muss geschossen werden.“ In weiten Teilen Deutschlands herrsche eine „Wolfsplage“. „Die Menschen haben kein Verständnis mehr für die Diskussionen darüber, ob einzelne Wölfe eine schwere Kindheit hatten“, sagt Amthor.
Laut Amthor würde eine neue Regierungskoalition sich schnell auf eine Gesetzesänderung bezüglich des Raubtiers einigen. Dadurch soll der Wolf schnellstmöglich bejagbar sein. „Ich halte das mit der SPD für zügig umsetzbar und habe entsprechende Erwartungen an die Koalitionsverhandlungen.“, erklärt der Abgeordnete.
Auch SPD unterstützt die aktive Bejagung
Und auch die SPD will in Sachen Wolf schnell handeln. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (63, SPD) äußerte sich bereits dazu, ein aktives Wolfsmanagement ermöglichen zu wollen. Brandenburg ist das Bundesland mit der höchsten Wolfsdichte, dementsprechend hart sind hier die Diskussionen um das Raubtier: „Der Bestand in Brandenburg ist zu hoch. Insbesondere bei der Weidetierhaltung gibt es erhebliche Schäden“, sagt Woidke gegenüber der BILD. „Die umständlichen, bürokratischen und auch teuren Schutzmaßnahmen haben nie ausreichend gewirkt.“
Wollen sogar die Grünen den Wolf bejagen?
Und sogar bei den Grünen könnte es nun einen Umbruch in Sachen Wolfsjagd geben. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begrüßt beispielsweise, dass der Schutzstatus vom Wolf auf EU-Ebene nun herabgesenkt ist. Das ermögliche „perspektivisch ein praxisnahes regionales Bestandsmanagement“, so der Minister gegenüber der Presse. In Niedersachsen sei der „günstige Erhaltungszustand“ für den Wolf jedenfalls heute schon erreicht, heißt es aus Hannover.
Abzuwarten bleibt, wie sich die Regierung nach den Koalitionsgesprächen tatsächlich bezüglich des Umgangs mit dem Wolf einigt. Dabei müsste dennoch das EU-Recht, wo Isegrim auch nach den Änderungen als „geschützt“ gilt, beachtet werden.