Eine Wölfin überwand im Wildtierpark Edersee den Zaun ihres Geheges. Ihre Flucht nahm allerdings ein schnelles sowie tödliches Ende. Da man sie nicht einfangen konnte, musste man sich stattdessen für den Abschuss entscheiden.
Wölfin reißt aus Tierpark aus: Betäubung und Einfangen unmöglich
Während eines tierärztlichen Einsatzes im Wildtierpark Edersee gelang es einem jungen Wolf, aus seinem Gehege zu entfliehen – trotz der aufgestellten Schutzzäune. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung versetzte die Situation um den Tierarzteinsatz die Wölfin in Panik. Sie überwand daraufhin einen der Zäune ihres Geheges, niemand konnte das Tier daraufhin einfangen oder betäuben. Die Sorge, dass das Raubtier auch den Außenzaun des Wildparks überwinden könnte, war groß. Deswegen wurde der Abschuss der Wölfin angeordnet.
Wolf noch im Tierpark geschossen
Noch innerhalb des Wildtierparks wurde der Wolf durch einen Abschuss erlegt. In einer Mitteilung des Nationalparks erklären die Zuständigen die Entscheidung: „Da das Tier weder eingefangen noch betäubt werden konnte, blieb aus amtlicher Sicht keine andere Möglichkeit, als den Abschuss anzuordnen.“
Nach dem Vorfall wurde der Wildpark Edersee umgehend evakuiert und vorübergehend geschlossen. Die Parkleitung und die Nationalparkverwaltung prüfen derzeit, welche Maßnahmen zusätzlich erforderlich sind, um solche Vorfälle in Zukunft ausschließen zu können.
Schutzstatus vom Wolf: Diskussionen um Wolfsmanagement
Insgesamt verhindert der hohe Schutzstatus, dass der Wolf geschossen werden kann – durch die immer wieder auftretenden Probleme, die mit dem Wolf zu tun haben, gibt es allerdings zunehmend Forderungen für ein aktives Wolfsmanagement. Auffällig ist besonders, dass es immer häufiger zu Berichten von Wölfen kommt, die Menschen oder Wohnsiedlungen näherkommen. Ein Beispiel hierfür ist der Wolf in Mönchengladbach, der auf einer Terrasse sein Unwesen trieb und sogar an ein Fenster des zugehörigen Wohnhauses biss. Aber auch zwei Reiterinnen in Hessen, die über 20 Minuten von einem der Raubtiere verfolgt wurden, werfen Fragen dazu auf, wie der Umgang mit dem Raubtier in Zukunft aussehen sollte. Die geplante Absenkung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene könnte bald mehr Spielraum diesbezüglich zulassen.