Wolfsangriff in Secklendorf bei Bad Bevensen

Bei Bad Bevensen, zwischen Lüneburg und Uelzen, kam es in der letzten Nacht erneut zu einem Wolfsangriff. Etliche Tiere wurden getötet, die Schafe in den Straßenverkehr getrieben.

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Foto: Unsplash/Jannik Selz

Erneuter Wolfsangriff in der Lüneburger Heide

Nun gab es im Landkreis Uelzen den nächsten Wolfsangriff.
Wer heute in den frühen Morgenstunden um 6:40 durch die nächtliche Heide nach Bad Bevensen fuhr, dem bot sich in der Gemeinde Secklendorf ein verstörendes Bild. Am Ortseingang der kleinen Gemeinde standen zahllose Schafe völlig verängstigt hinter dem Feuerwehrhaus und im Bereich der Bushaltestelle, die Polizei war bereits im Einsatz. Augenzeugen berichten von rund 30 bis 40 Tieren.

Bei Secklendorf ereignete sich erneut ein brutaler Wolfsangriff. Foto: Patrik Fischer

Ausnahmezustand nach Wolfsriss

Was sich da mitten in der Nacht ereignet hat, kann man bislang nur erahnen. Rettungskräfte sind im Einsatz, Blaulicht flackert durch die Landschaft und an den unterschiedlichsten Orten stehen versprengte Schafe, deren Herde offenbar gewaltsam auseinandergerissen wurde. Während die Tiere im Ort recht ruhig wirkten, herrscht beim Rest der Herde teils heillose Panik. Der Wolfsangriff hat sich in der Nähe von Secklendorf ereignet, erste getötete Schafe wurden bereits gefunden. Die Grauhunde haben offenbar ein regelrechtes Schlachtfeld angerichtet. Die Polizei sowie zahlreiche freiwillige Helfer sind unentwegt im Einsatz, um die verletzten und verstörten Tiere einzufangen und von den Straßen fern zu halten. Mittlerweile läuft die Rissaufnahme mit der Landwirtschaftskammer. Insgesamt sind bislang 10 getötete Tiere bestätigt.

Wölfe scheinbar ungestört

Dass die überhöhten Wolfsbestände in der Lüneburger Heide zu zahllosen Wolfsangriffen führen, ist kein Geheimnis. Dass die Wölfe bei ihrem Angriff jedoch diesmal scheinbar ungestört waren, kommt nicht immer vor. Die ersten Bilder vom Wolfsangriff zeigen Schafe, die fast vollständig aufgefressen wurden. Die Eingeweide liegen auf dem Kampfplatz umher und die Tiere sind weitestgehend aufgefressen. Wenngleich die Landstraße durch den Ort und die umliegenden Flächen führt, dürften die Grauhunde, außer von ein oder zwei Scheinwerfern, nicht gestört worden sein. Im letzten Jahr war es in der näheren Umgebung bereits immer wieder zu Rissen gekommen. In unmittelbarer Nähe zur 8.000-Einwohner-Gemeinde Bad Bevensen ist dies jedoch der erste Riss solchen Ausmaßes. Lediglich der Golfplatz und der Elbeseitenkanal sowie ein paar Bäume trennen den Tatort von der Kleinstadt.