Wolf-Olympiade: Fakten zum Raubtier und seinen Fähigkeiten

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Ob Hochsprung, Sprint oder Marathon: Der Wolf ist in vielen "Disziplinen" hochgradig talentiert. Foto: Unsplash/Daniel Dvorsky

Zugegeben: Eigentlich ist die Olympiade schon seit einiger Zeit vorbei. Doch während wir nun 4 Jahre darauf warten müssen, bis sich die Menschen wieder in verschiedensten Disziplinen messen, lohnt sich in der Zwischenzeit ein Blick ins Tierreich. Denn neben diversen Sportevents sorgt auch der Wolf immer wieder für Schlagzeiten in Deutschland. So hat erst kürzlich ein Wolf einen über 2 Meter hohen Zaun überwunden. Das Raubtier is körperlich perfekt auf die Jagd ausgelegt – und das zeigt sich in allen möglichen Bereichen. Wir haben uns verschiedene biologische „Disziplinen“ angeschaut, in denen der Wolf sich herausragend schlägt:

 

Wie gut hört ein Wolf?

Eigentlich wirken die Ohren vom Wolf eher unscheinbar. Wenn man den Wolf beispielsweise mit einem Schäferhund vergleicht, fallen seine kleinen, dicht behaarten Ohren viel weniger auf. Doch der Schein trügt, denn der Wolf kann hervorragend hören. Er nimmt Töne bis zu 40 Kilohertz war, was genug ist, um andere Wölfe in mehreren Kilometern Entfernung wahrzunehmen. Der Mensch hört vergleichsweise nur Töne bis zu 20 Kilohertz, also gerade mal halb so viel.

Wie gut kann ein Wolf sehen?

Der Wolf muss sich nicht nur auf sein hervorragendes Gehör verlassen. Auch seine Augen bieten ihm eine ausgezeichnete Hilfe bei der Jagd. Mit einem Blickwinkel von 250 Grad behält das Raubtier den absoluten Überblick. Der Mensch hat im Vergleich dazu einen Blickwinkel von „nur“ 180 Grad. Und auch in der Nacht kann der Wolf sehr gut sehen.

 

Wie schnell kann ein Wolf laufen?

Der Wolf legt innerhalb seines Territoriums täglich teils weitere Strecken zurück. Bis zu 20 Kilometer am Tag, also fast ein halber Marathon! Aber das sind nicht die Rekordzahlen des Raubtiers: Jungtiere, die sich vom Rudel entfernen, um ein eigenes zu gründen, schaffen – je nach Quelle – sogar 45 bis 80 Kilometer am Tag. Dabei laufen die Tiere durchschnittlich etwa 10 bis 12 Stundenkilometer, was bei Menschen in etwa einem schnellen Joggen.

Marathon und Sprint

Doch der Wolf hat nicht nur eine herausragende Ausdauer, er ist – wenn nötig – auch ein guter Sprinter: Er schafft bei kurzen Sprints Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern. Rekordsprinter Usain Bolt liegt mit einer Spitzengeschwindigkeit von knapp 45 Stundenkilometern in einem ganz ähnlichen Bereich.

 

Wie gut kann ein Wolf springen??

Wölfe beweisen immer wieder, dass sie den ein oder anderen Schutzzaun mühelos überwinden können. 2 Meter Höhe stellen für die Tiere meist kein Problem dar, und oft können ihre Kletterfähigkeiten sie noch ein ganzes Stück weiter nach oben bringen. In der Horizontalen springt das Raubtier oft bis zu 5 Meter. Das ist im Vergleich zum Weltrekord der Menschen, der bei den Männern bei fast 9 Metern liegt, keine unglaubliche Leistung. Diese Sprungkraft kann der Beute des Wolfs dennoch schnell zum Verhängnis werden.

 

Paradebeispiel eines Raubtiers

Die „sportlichen Leistungen“ des Wolfes zeigen: es handelt sich um ein ausgezeichnet ausgestattetes Raubtier, welches in unserem Land nicht nur keine natürlichen Feinde hat, sondern auch die vom Menschen geschaffenen Schutzmaßnahmen für Nutztiere oft problemlos überwinden kann. Zusätzlich sind Wölfe sehr lernfähig – was heute als Maßnahme ausreicht, kann so oft schon morgen überwunden werden.