Beim Thema Wolf könnte es in Rheinland-Pfalz zu einer überraschenden Änderung kommen: Das Umweltministerium in Mainz, derzeit grün-geführt, plant, das Raubtier ins Jagdrecht von Rheinland-Pfalz aufzunehmen. Die Entscheidung zeigt auch einen Wandel in der bisherigen Haltung des Ministeriums. Was sind die Gründe für den überraschenden Sinneswandel?
Wolf ins Jagdrecht? Plötzlicher Sinneswandel bei grün-geführtem Ministerium
Umweltministerin Katrin Eder verkündete gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass der Wolf nun doch in das Jagdrecht von Rheinland-Pfalz kommen soll. Dies könnte in Zukunft unter Umständen erleichtern, dass Jäger Tiere, die in bestimmten Regionen ein Problem darstellen, entnehmen können. Die Entscheidung stellt einen überraschenden Sinneswandel dar – noch im Januar hatte die CDU im Landtag für die Aufnahme ins Jagdrecht plädiert. Zu diesem Zeitpunkt nannte Eder diese Forderung eine „Scheinlösung“.
Nötige Änderung: Der Wolf sorgt für immer mehr Probleme
Nun soll der Wolf ins Jagdrecht, laut Umweltministerin wird er eine ganzjährige Schonzeit genießen. Ein Abschuss wäre demnach mit großen Hürden verbunden – nur bei der Gefährdung von Menschen oder großen wirtschaftlichen Problemen, die durch den Wolf entstehen, dürfte es dann dazu kommen, dass Jäger einzelne Tiere entnehmen dürfen. Mit Blick darauf, dass Wölfe dem Menschen auch in städtischen Gebieten immer näherkommen, wie beispielsweise zwei Reiterinnen in Hessen, die das Tier erst nach über 20 Minuten verscheuchen konnten, stellt diese Entscheidung dennoch einen Lichtblick in Sachen Wolfsmanagement dar.
Herdenschutzmaßnahmen scheitern immer wieder
Zuvor machte sich bereits Unzufriedenheit bei Weidetierhaltern breit, auch weitere Parteien haben daher schon vorher gefordert, den Wolf ins Jagdrecht des Bundeslandes aufzunehmen. In diesem Jahr kam es in der Eifel zu einem Vorfall, bei dem ein Wolf einen Elektrozaun überwinden und acht Schafe töten konnte. Herdenschutzmaßnahmen erweisen sich immer wieder als nicht ausreichend, um das Raubtier konsequent abzuhalten.
Im März tritt zusätzlich die Änderung des Schutzstatus des Wolfs auf Europaebene ein. Der Wolf ist dann „geschützt“ statt „streng geschützt“ – diese Änderung könnte das Wolfsmanagement zusätzlich erleichtern.
Das neue Jagdgesetz in Rheinland-Pfalz soll laut Eder am 1. April 2027 in Kraft treten. Es sei notwendig, auch wenn Naturschützer sich gegen die Entscheidung stellen könnten.