Wolf ins Jagdrecht: Abschussquote in Brandenburg geplant

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Der Wolf verbreitet sich deutschlandweit. Symbolbild: Unsplash/Nick Karvounis

Die Wolfspopulation wächst – und damit auch der Konflikt um das Raubtier. Während Tierschützer den Wolf unbedingt vor dem Abschuss bewahren wollen, geraten Landwirte bundesweit an ihre Grenzen mit Isegrim. Brandenburg reagiert nun auf die Probleme: Eine Abschussquote soll die Wolfspopulation in Zukunft eingrenzen.

Brandenburg plant Abschussquote für den Wolf

Der Agrar-Sekretär Brandenburgs, Gregor Beyer, erklärt die Pläne des brandenburgischen Agrarministeriums gegenüber der Presse. Ein Abschussplan für den Wolf sei inzwischen notwendig. Dafür müsste das Raubtier erst einmal in das Jagdrecht des Bundeslandes übernommen werden. Auch dann wäre bislang kein Abschuss möglich. Der Beschluss der Berner Konvention, den Schutzstatus des Raubtiers auf EU-Ebene herabzusetzen, könnte dies allerdings ändern.

Wölfe in Deutschland – hohe Dichte, keine Regulation

Die Probleme, die der Wolf in Brandenburg bereitet, kommen nicht von ungefähr. Laut Beyer hat das Bundesland die höchste Wolfsdichte – über 2.000 Wölfe vermutet der Agrar-Sekretär. Er vergleicht den Bestand mit Norwegen, wo der Bestand auf 250 Tiere begrenzt wird. Die Fläche Norwegens ist dabei etwa elfmal größer als Brandenburg. Insgesamt zeigen die skandinavischen Länder, wie ein konsequentes Wolfsmanagement die Bevölkerung entlasten kann. Auch Schweden setzt auf die Bejagung des Raubtiers.  
Es gehe also um die Frage, wie viele Wölfe für Brandenburg verträglich seien. Der Bestand der Wölfe soll ermittelt werden und dann eine Entnahmequote festgelegt werden. „Die Population werde damit aber nicht gefährdet“, so Beyer.

Wolf in Deutschland: Diskussionen um Bejagung

Indessen nehmen die Diskussionen rund um den Wolf immer weiter zu. Grund dafür ist auch, dass die Räuber immer häufiger eingezäunte und große Tiere wie Pferde oder Rinder reißen. Darunter leidet vor allem die Landwirtschaft, aber auch Pferdehalter belastet die Situation zunehmend. Außerdem traut sich der Wolf immer häufiger in Wohngebiete, wo es zu engem Kontakt mit Menschen kommt. Die Zahl der Rudel steigt währenddessen stetig – auch in Brandenburg. Ein weiterer Grund, warum der Wolfsbestand hier in Zukunft reguliert werden soll. Beyer kündigt an: „Bis Mitte des Jahres ist er im brandenburgischen Jagdrecht“.