Ein Wolf hat sich in der Wilstermarsch in Schleswig-Holstein angesiedelt. Dort bereitet er den Menschen immer größere Sorgen. Denn das Tier wagt sich ungewöhnlich nah an Wohnhäuser heran. Derzeit sind der Jägerschaft vor Ort die Hände gebunden, denn die Jagd auf Wölfe ist nach wie vor verboten, als Problemwolf wird das Tier derzeit trotz der großen Sorgen nicht klassifiziert. Könnten politische Änderungen und die Neubewertung des Schutzstatus hier zu einer Lösung führen?
Wolf in der Wilstermarsch: Erster Wolf in der Gegend
In Neuendorf-Sachsenbande in der Wilstermarsch hat sich offiziell ein Wolf angesiedelt. DNA-Proben hätten dies Berichten zufolge bestätigt. Laut der Kreisverwaltung ist es die erste Wolfssichtung überhaupt in dem Gebiet. Und das Tier bereitet vor allem der Landwirtschaft schon jetzt Kopfschmerzen: Seit Dezember 2024 hat das Raubtier bereits ein Dutzend Schafe gerissen (Stand: März 2025).
Ein Dutzend Tierrisse: Wolf bereitet Anwohnern Sorgen
Allem Anschein nach handelt es sich um ein Jungtier, welches allein in der Gegend umherstreift. Die Bürgermeisterin von Neuendorf-Sachsenbande, Frauke Wyhnanek, warnt vor dem Tier, welches sich auch Wohnhäusern nähert: „Eltern sollten im Dunkeln ihre Kinder nicht mehr alleine von Hof zu Hof, beziehungsweise Haus zu Haus laufen lassen, sondern sie begleiten.“ Auch Landwirte sollen Vorsicht walten und ihre Hunde nachts nicht frei auf dem Hof laufen lassen – stattdessen sollen sie ihre Tiere ins Haus holen.
Können Wölfe bejagt werden?
Insgesamt bereitet der Wolf in den Kreisen Steinburg, Dithmarschen Süd und Rendsburg-Eckernförde der Landwirtschaft und den Anwohnern Sorgen. Lösungen dafür gibt es momentan nicht: Wölfe sind derzeit nach Europarecht streng geschützt, eine Bejagung ist deshalb nicht möglich. Dies könnte sich in Zukunft allerdings ändern – die Jagd auf Wölfe könnte vereinfacht werden. 27 EU-Staaten hatten im vergangenen Jahr dafür gestimmt, den Schutzstatus des Wolfs von ’streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ herabzustufen. Sollte dies tatsächlich passieren, könnten auch die Regelungen in Deutschland sich ändern. Bisher ist die Entnahme von Wölfen nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt, die meisten Wölfe sterben hierzulande durch Verkehrsunfälle.