Wolf in Deutschland: wem wird das Raubtier gefährlich?

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Optisch ist der Wolf oft kaum von manchen Hunderassen zu unterscheiden. Foto: Unsplash/Brianna Reak

Der Wolf ist wieder in Deutschland heimisch und begegnet in den letzten Jahren zwangsläufig immer häufiger Menschen – oder umgekehrt, je nach Sichtweise. Seitdem häufen sich die Nachrichten zu Wolfsbegegnungen und Diskursen, wie mit dem Raubtier umgegangen werden sollte. Doch wie kann man überhaupt sicher erkennen, ob man tatsächlich einen Wolf vor sich hat? Und was zeichnet dieses Raubtier aus? Wir haben einige interessante Fakten über das bekannte, aber dennoch rätselhafte Tier zusammengestellt.

Woran erkenne ich einen Wolf?

In Deutschland ist der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus), auch unter dem Namen Europäischer Grauwolf bekannt, beheimatet. Der Name kommt nicht von ungefähr: Das Fell ist meist dunkelgrau, graubraun oder graugelblich gefärbt. Die Rückseite der Ohren ist dabei leicht rötlich, die Unterseiten von Fang und Kehle heller gefärbt. Typisch ist beim Wolf die markante Rückenfärbung: in den meisten Fällen ist ein dunkelgrauer bis schwarzer Sattelfleck zu sehen. Ebenfalls dunkler gefärbt sind häufig die Vorderseite der Vorderläufe oder die Rutenspitze.

Von der Statur her ähnelt der Wolf auf dem ersten Blick einem großen Hund, etwa einem Husky oder Schäferhund. Er erreicht ein Gewicht von 30 bis 50 Kilogramm, eine Widerristhöhe von etwa 70 bis 90 Zentimetern und eine Kopf-Rump-Länge von bis zu 140 Zentimetern. Die Weibchen sind dabei im Regelfall etwas kleiner und leichter als die Männchen.

Wenn man sich unsicher sein sollte, ob man nun einen Wolf oder einen wolfsähnlichen Haushund vor sich hat, dann man auf folgende Merkmale achten:

Wölfe sind hochbeiniger als Haushunde. Sie haben eine gerade Rückenlinie, während sie bei Hunden oft zur Rute hin eher abfällt. Die Rute des Eurasischen Wolfs ist buschig, gerade und hängend. Tendenziell haben Wölfe zusätzlich kleinere Ohren als Haushunde, welche innen dicht behaart sind. Durch mögliche Hybridformen und Ähnlichkeiten zwischen einigen Haushunden und Wölfen ist im Zweifelsfall allerdings immer Vorsicht geboten und Abstand zu bewahren.

Ist der Wolf eine Gefahr für den Menschen?

Grundsätzlich stellt der Mensch keine direkte Nahrungsquelle für den Wolf dar. Trotzdem handelt es sich beim Wolf um ein Raubtier, welches potenziell in der Lage ist, Menschen zu verletzen oder sogar zu töten. Generell gilt, wie beim Umgang mit fast allen Wildtieren: Vorsicht ist geboten, aber keine Panik. Übergriffe von Wölfen auf Menschen sind sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Das heißt aber nicht, dass kein Risiko vorhanden ist. Auf keinen Fall sollte man sich einem Wolf absichtlich nähern. Die Idee, einer Art „Wolfstourismus“ nachzustreben mag für manche Menschen phänomenal und spannend wirken, ist aber absolut nicht zu empfehlen und stellt eine Gefahr für Tier und Mensch dar.

Was frisst der Wolf?

Wölfe sind Fleischfreser. „Natürlicherweise“ steht vor allem Schwarz-, Rot- und Rehwild auf dem Speiseplan von Wölfen. Fakt ist allerdings: Wölfe nutzen die leichteste Nahrungsquelle, die ihnen zur Verfügung steht. Außerdem sind sie sehr lernfähig. Wenn es also keine Herdenschutzmaßnahmen gibt, oder der Wolf lernt, diese zu umgehen, können auch verschiedenste Nutztiere zur Nahrung von Wölfen werden.