Wolf im Heidekreis überfahren
Abermals ist ein Wolf in Folge von einer Kollision mit einem Auto verendet. In der Lüneburger Heide (Niedersachsen) wurde am vergangenen Montag, den 28.09.2015 auf der B71 (Nähe A7 Abfahrt Soltau-Ost) ein adulter Wolfsrüde tot aufgefunden.
Laut Berichten der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) und des Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist das Tier bereits zur weiteren Untersuchung an das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) verbracht worden.
Derweil sind durch Wildkameras zwei neue Wolfswelpen im Raum Gartow (Niedersachsen) bestätigt worden. Damit haben nun fast alle niedersächsischen Rudel nachweislich Nachwuchs.
„Wolfsbüro und Jägerschaft gehen derzeit von rund 70 Wölfen im Land aus“, so die Sprecherin des NLWKN.
Zuletzt konnten am 17.08.2015 durch eine Fotofalle sechs neue Wolfswelpen in der Nähe von Wietzendorf nachgewiesen werden.
Ob angesichts der steigenden Wolfspopulation die Schutzmaßnahmen, vor allem für Nutztiere, ausreichend sind, bleibt abzuwarten. Dass die von den Bundesländern individuell festgelegten Sicherheitsstandards für Zäune nicht genügen, zeigte sich unlängst in Sachsen, wie der JÄGER berichtete.
Auch bleibt abzuwarten, ob der vom niedersächsischen Umweltministerium eingeplante Topf von 450.000 Euro für Präventionsmaßnahmen gegen Wolfsangriffe auf Nutzvieh bis zum Jahresende ausreicht. Dennoch stellt sich das Land Niedersachsen offenbar auf steigende Kosten für den Wolfschutz ein und plant nach dpa Angaben für die Jahre 2016 und 2017 rund 800.000 Euro für Maßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde ein.