Alles Jägerlatein? Unter diesem Motto berichtete am gestrigen Montag, den 13.07.2015, die Uelzener Allgemeine Zeitung über den amtlich protokollierten Wolfsangriff auf Jäger Ralf K. Anfang April.
„Untersuchungen bestätigen ersten Angriff auf einen Menschen nicht – Wolfsattacke auf Menschen war wohl erfunden“, so lautete die Schlagzeile der Allgemeinen Zeitung.
Der Artikel beruft sich bei der Verurteilung des Wolfsangriffs auf Ralf K. vor allem auf die Aussage der niedersächsischen Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz (Grünen). Diese soll folgenden Satz auf einem Informationstreffen geäußert haben: „Alle haben gesagt, dass das, was der Jäger gesagt hat, nicht stattgefunden haben kann.“
Erstaunlich ist, dass die vage Formulierung „alle“ in dem Artikel der Allgemeinen Zeitung nicht weiter erläutert wird. Die Veröffentlichung der detaillierten Erkenntnisse einer nicht näher genannten Mehrheit, die das Erlebnis von Ralf K. widerlegen sollen, wird laut Umweltministerium an diesem Freitag geschehen.
Auch die zitierte Aussage „Die in der Nähe des Hochsitzes gefunden Haare gehörten laut DNA-Analyse keinem Wolf“, sprechen im Prinzip nicht gegen den beschriebenen Ablauf des Geschehens. Interessant wäre allerdings zu erfahren, von welcher Tierart die genommenen Proben stattdessen stammten. Die Untersuchungen zu Haar- und Kotproben erfolgten erst einen Tag nach dem Geschehen, obwohl Ralf K. den Vorfall noch in der Nacht anzeigte.
Auch die Tatsache, dass der geprüfte Kurzwaffenausbilder Ralf K. den mutmaßlich angreifenden Wolf detailliert beschreiben konnte, und das Individuum sowohl von einem Reviernachbarn, als auch von den Wolfsberatern im nahen Gartow bestätigt wurde, wird wohl Freitag in der offiziellen Mitteilung des Ministeriums thematisiert werden.
Auf telefonische Nachfrage des JÄGER verwies der Pressesprecher der Umweltstaatssekretärin auf die Parlamentssitzung am kommenden Freitag, in der das Gutachten zu der vermeintlichen Wolfsattacke vorgelegt werden soll. Er betonte, dass bis dahin keine näheren Einzelheiten genannt werden könnten, allerdings sei bislang Stand der Dinge, dass ein Wolfsangriff nicht nachgewiesen werden konnte.
Es bleibt also zu klären, inwieweit sich der Wolfsangriff tatsächlich zugetragen hat und welche Spuren vom Umweltministerium untersucht wurden.
Sollte es sich bewahrheiten, dass A) Isegrim den Waidmann nicht angefallen hat, oder B) dort gar keine Wolfspräsenz nachweisbar ist, bleibt die Frage, warum dieser seine Geschichte derart publik machte.
Schlussendlich ist der Artikel Öl im Feuer der bisweilen äußerst emotional geführten Diskussion um den Wolf. Kritikresistente Wolfsbefürworter sehen sich durch solche unbelegte Schlagzeilen bestätigt, während in vielen Menschen die Skepsis bleibt, ob die Öffentlichkeit ehrlich über das Thema Wolf informiert wird.
Ihr JÄGER bleibt für Sie dran!