Mecklenburg-Vorpommern bekommt eine neue „Wolfszentrale“für das örtliche Wolfsmanagement, so berichtet NDR 1.
Landwirtschafts – und Umweltminister Till Backhaus reagiert damit auf die steigende Zahl der Wölfe im Land. Der Auftrag dazu wurde europaweit ausgeschrieben.
Wölfe verursachen immer mehr Schaden
In der Ausschreibung heißt es: „Mit der wachsenden Wolfspopulation sind verstärkt Aufgaben des Wolfsmanagements wahrzunehmen.“ Übersetzt bedeutet das: Mehr Wölfe machen mehr Arbeit – und die Fäden sollen jetzt erstmals außerhalb einer Behörde bei einer zentralen Stelle zusammenlaufen.
Die Einsätze von Rissgutachtern sollen stärker koordiniert werden. Ihre Zahl wird von 12 auf 16 erhöht. Sind Tierhalter der Meinung, eines ihrer Tiere wurde vom Wolf gerissen, werden die Gutachter dazu gerufen.
Rasanter Anstieg der Wolfsrisse
2017 wurden rund 66 Nutztiere in MV durch Wölfe getötet. 2007 waren es nur 21. Die Wolfsexperten des Landes rechnen für 2018 mit 70 Alarmierungen im Jahr.
Da Wölfe oft mehr als ein Stück reissen, kann mit einer noch viel höheren Zahl an Rissen gerechnet werden.
Mehr Aufgaben für das Wolfsmanagement
Der neue Träger des Wolfsmanagements soll eine zentrale Wolfs-Hotline anbieten, die 24 Stunden besetzt ist. Landwirte sollen im Herdenschutz geschult werden. Auch soll der neue Träger für das Land die offizielle Presse – und Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Neue Ereignisse, wie Wolfsattacken, Informationen zum Wolf und Forschungsergebnisse sollen zeitnah kommuniziert werden.
In der Ausschreibung wird das Ziel klar benannt: „Eine transparente und aktive Öffentlichkeitsarbeit ist ein zentrales Element für die Akzeptanz des Wolfes“. Die fachliche Wolfsbeobachtung – das „Monitoring“ – bleibt allerdings in der Hand der Wildtierforschung an der Technischen Universität Dresden.
Kosten wahrscheinlich im fünfstelligen Bereich
2019 soll der Managementplan für den Wolf in Mecklenburg-Vorpommern neu geschrieben werden. Neue Ziele für den Artenschutz des Wolfes sind ein Teil des Plans. Der neue „Wolfsmanager“ muss sich aber auch mit dem politisch und gesellschaftlich heiklen Thema des Umgangs mit auffälligen Wölfen beschäftigen.
Die neue „Wolfszentrale“ soll Mitte Juli starten. Die Kosten dafür sind noch nicht klar, dürften aber im unteren fünfstelligen Bereich liegen.