Neues Wolfsgebiet in Nordrhein-Westfalen ausgewiesen

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Auch in NRW verbreitet sich der Wolf. Symbolbild: Unsplash/Nick Karvounis

In Nordrhein-Westfalen wurde ein neues Wolfsgebiet ausgewiesen. Dieses befindet sich in der Rureifel, welche sowohl Teile der Stadtregion von Aachen als auch des Kreises Düren einschließt. Die Ergebnisse der Untersuchungen genetischer Nachweise belegen: Seit mindestens einem halben Jahr hält sich in der Rureifel ein Wolfsweibchen auf. Diese Erkenntnis weist auf territoriale Sesshaftigkeit hin, das Tier streift also höchstwahrscheinlich nicht nur kurzzeitig durch das Gebiet.

 

Wolfsgebiet in NRW: Hat sich schon ein Wolfspaar gebildet?

Laut nordrhein-westfälischem Landesumweltaamt (LANUV) soll das Wolfsweibchen, welches die Kennung GW4074f trägt, aus dem belgischen Rudel „Hohes Venn“ stammen. DNA-Spuren wurden unter anderem in Form von Haaren oder Spuren an gerissenen Tieren gesammelt und dienen nun als Grundlage der Einschätzung des Wolfes und seines Territoriums.

Bemerkenswert ist, dass im November 2024 zusätzlich Genmaterial eines weiteren Wolfes nachgewiesen wurde. Genauer handelt es sich um einen Rüden mit der Kennung GW4073m, der ursprünglich aus dem Rudel „Hohes Venn Süd“ stammt. Der Rüde soll Berichten zufolge schon auf den anderen Wolf gestoßen sein. Denn am 2. November konnten Spuren beider Wölfe an einem verletzten Rind nachgewiesen werden. Ob es schon zu einer Paarbildung kam oder noch kommen wird, ist bislang unklar. Ein solches Szenario könnte allerdings zu großen Problemen für die Landwirtschaft führen. Deshalb möchte NRW im Umgang mit den Raubtieren unterstützen. Die Bestätigung eines weiteren territorialen Wolfes reiht sich insgesamt in den Fortschritt der Rückkehr des Wolfes nach NRW ein.

 

Land unterstützt Herdenschutzmaßnahmen

Durch die Ausweisung als Wolfsgebiet ist die staatliche Förderung von Herdenschutzmaßnahmen in der Rureifel ermöglicht. In der Eifel unterstützt das Land schon jahrelang verschiedene Schutzmaßnahmen, die vor allem vor Nutztierrissen schützen sollen.
Momentan gibt es auch Diskussionen zu einer landesweiten Förderung von Schutzmaßnahmen. Denn die Rureifel ist bei weitem nicht das erste deklarierte Wolfsgebiet. Beispielsweise der Dämmerwald am Niederrhein oder der Märkische Kreis gelten ebenfalls als bekannte Reviere. Die Maßnahmen können dafür sorgen, dass Wölfe nicht mehr zu Weidetieren gelangen können und diese dadurch vor dem Wolf geschützt sind. In der Vergangenheit gab es allerdings auch immer wieder Fälle, in denen Wölfe Schutzzäune überqueren und dennoch Nutztiere reißen konnten. Inwiefern solche Maßnahmen also im großen Stil effektiv sind, wird sich zeigen.
Zeitgleich häufen sich die Diskussionen zu anderen Möglichkeiten des Wolfsmanagements. Nachdem die Berner Konvention den Schutzstatus herabgesenkt hatte, könnte in Zukunft auch die Entnahme von Wölfen das Problem eindämmen.