Isländer-Fohlen gerissen – war es der Wolf?
Ein trauriger Anblick bot sich Götz George vom Gestüt Norderheide am vergangenen Montagmorgen. Von dem am vorherigen Tag geborenen Isländer-Fohlen waren nur noch der Kopf und die Wirbelsäule übrig.
Dabei habe er am Abend zuvor noch alles kontrolliert, so der Züchter in einem Interview mit Radio Hamburg. Die Nachbarn hatten zwar gegen halb zwölf in der Nacht einen Tumult gehört, wie sie später berichteten, sich aber nichts weiter dabei gedacht. George selbst machte den traurigen Fund am nächsten Tag, als er die Pferde umweiden wollte. Für ihn besteht kein Zweifel, was bei der DNA-Analyse herauskommen wird, die mit den Proben, die der zuständige Wolfsbeauftragte sicherstellen konnte, aktuell durchgeführt wird.
In den letzten Wochen seien schließlich immer wieder Wölfe beobachtet worden, die am helllichten Tag Straßen überquerten oder beim Schlachter in die Schaufenster guckten. Der Pferdewirt glaubt die Wolfssituation wurde lange Zeit unterschätzt. Georges hält es im Radio-Interview auch für legitim, einzelne Wölfe, sollten sie wiederholt durch auffälliges Verhalten in Erscheinung treten, final aus der Natur zu entnehmen. Florian Rölfing, Pressesprecher der Landesjägerschaft Niedersachsen, ist der Vorfall ebenfalls bekannt, wie er am Telefon dem JÄGER gegenüber bestätigte. Man müsse jedoch abwarten, was bei der genetischen Untersuchung herauskommt, so Rölfing weiter. Die Frage, ob ihm ein vergleichbarer Fall mit einem Hund als Verursacher bekannt sei, musste er jedoch verneinen.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre es der erste Fall dieser Art in Deutschland. Ähnliche Berichte kommen jedoch immer wieder aus den angrenzenden Ländern, etwa Frankreich oder der Schweiz.
Mittlerweile hat sich der Pferdewirt auch im NDR geäußert, sehen Sie hier den Bericht.