Außergewöhnliche Aufnahmen gelangen Westfalen-Blatt Leser Maik Einhoff aus Rietberg-Mastholte (Nordrhein-Westfalen). Er konnte einen Wolf aus dem Auto heraus filmen, als dieser nahe der Siedlung Rietberg über Wiesen und Äcker zog.
„Ich kam zehn Meter an ihn heran.“, wird der Filmer von der westfälischen Zeitung zitiert.
Das NRW-Umweltministerium ließ das Video vom Institut für Wolfsmonitoring und -forschung überprüfen. „Uns wurde bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt“, sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums in Düsseldorf. Trittsiegeluntersuchungen zufolge handele es sich wohl um ein etwa zwei Jahre altes Tier.
Das der junge Wolf dauerhaft im Gebiert um Rietberg seine Runden ziehen wird, bezweifelt Ralf Reckmeyer, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Gütersloh gegenüber der Zeitung. „Ich glaube nicht, dass sich der Wolf im Kreis Gütersloh niederlässt, weil die Natur hier nicht seinem natürlichen Lebensraum entspricht und Rückzugsmöglichkeiten fehlen.“
Zu einer unangenehmeren Begegnung kam es in Salzkotten. Hier kollidierte am 30.03.2016 ein Mitglied der Feuerwehr auf der B1 mit einem Tier, dass vom Brandmeister eindeutig als Wolf identifiziert wurde.
Gegenüber dem Westfalen-Blatt äußerte sich der Mann wie folgt: „Plötzlich kam von links ein Tier. Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass es ein Wolf war.“ Er habe gebremst, aber das Tier sei gegen den Kotflügel geschlagen. „Es hat sich ein paarmal geschüttelt und ist dann weggelaufen.“
Nach dem Zwischenfall habe ein Wolfsbeauftragter Fellproben des tierischen Unfallopfers zwecks DNA-Analyse am Einsatzfahrzeug gesammelt.Das Landesumweltministerium von Nordrhein-Westfalen betonte nach dem insgesamt fünften bestätigten Wolfsnachweis „(…) die Menschen müssten nach mehr als einem Jahrhundert wieder lernen, mit dem Wolf zu leben“. Nachdem ein Wolf nahe dem nordrhein-westfälischen Barntrup in eine Wildkamera tappte und so eindeutig als Rissverursacher von mehreren Ziegen überführt wurde, bestätigte das zuständige Ministerium nun die Anwesenheit der Graupfote offiziell.
Das sieht der Paderborner Landrat Manfred Müller kritisch und merkt an: „Der Wolf hat keinen natürlichen Feind. Wenn es in einigen Jahren zu einer so großen Population kommen sollte, dass vermehrte Kontakte mit Menschen drohen, muss man auch über eine Reduzierung nachdenken“.