Wölfe in Brandenburg – Raubtiere in der Nähe von Spielplätzen und Schulen

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In einer kleinen Ortschaft in Brandenburg wurden zwei Wölfe entdeckt. © Unsplash/Jannik Selz

Im Norden Brandenburgs leben etwa 700 Menschen in Flecken Zechlin, einem kleinen Ortsteil von Rheinsberg. Eigentlich gilt die Umgebung als wahres Naturparadies. Nun haben Überwachungskameras offenbar zwei Wölfe gefilmt – seitdem sind die Anwohner besorgt.
Die Kamera, eine Überwachungskamera eines Wohnhauses, filmte die beiden Wölfe dabei, wie sie um ein parkendes Auto kreisten. Eines der Tiere war dabei zu sehen, wie es sich auf die Hinterbeine stellte, um über das Gartentor des Hauses zu schauen.

Wölfe mit Überwachungskamera gefilmt

Bereits wenige Stunden später haben Anwohner die Tiere erneut gesehen. Bei Tageslicht sollen die Wölfe auf dem Marktplatz unterwegs gewesen sein. Eine Anwohnerin äußert sich der Presse gegenüber zu dem Vorfall:  „Sie waren unterwegs in Richtung Ortsausgang – da ist auch noch ein Spielplatz.“ Wenige Tage später soll eines der Tiere dann an einer Schule im Ort gesehen worden sein.

Wölfe auch bei Schule gesichtet

Laut Experten ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den gesichteten Tieren tatsächlich um Wölfe handelt. Dies sei in Brandenburg inzwischen auch nicht unwahrscheinlich, das Bundesland hat die größte Wolfsdichte überhaupt.
Dies bestätigt auch Agrar-Sekretär Gregor Beyer (parteilos): „Ich gehe davon aus, dass wir deutlich über 2.000 Wölfe haben.“ Norwegen sei elfmal größer als Brandenburg und begrenze den Wolfsbestand bei 250 Tieren. Nach Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz für das Monitoring-Jahr 2023/24 lebten in Brandenburg 58 Wolfsfamilien, gefolgt von Niedersachsen (48 Wolfsfamilien) und Sachsen (37).

Diskussionen um den Wolf: Könnte das Tier bald bejagt werden?

Der Umgang mit dem Wolf löst seit Jahren Diskussionen aus, gerade Landwirte leiden unter dem Tier und geraten dadurch mit Tierschützern aneinander. Durch die steigende Wolfspopulation gibt es auch immer häufiger Berichte von Wolfsangriffen auf Nutztiere. Die Raubtiere kommen zusätzlich immer häufiger in Wohngebiete und an Menschen direkt heran. Ein Beispiel dafür ist ein Wolf in Mönchengladbach, der gegen die Fensterscheibe eines Wohnhauses biss. Das brandenburgische Agrarministerium hält einen Abschussplan für Wölfe aufgrund der Entwicklungen für nötig. Bislang dürfen Wölfe aufgrund ihres Schutzstatus nicht getötet werden, es gibt aber Bestrebungen, die Regelungen zu lockern. In Flecken Zechlin sorgen die Raubtiere derweil für große Unruhe.

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