Wird der Luchs zum Problem? Acht tote Tiere auf Hof in Rheinland-Pfalz

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Wird der Luchs in Deutschland zum Problem für die Landwirtschaft? Foto: Unsplash/Federico Di Dio

Dass es seit der Wiederansiedlung des Wolfes immer wieder zu Nutztierrissen kommt, ist inzwischen bekannt. Für viele Landwirte stellt die potenzielle Gefahr, dass das Raubtier auch bei ihnen zuschlagen kann, eine große Sorge dar. Ein Wolf, der vermehrt Nutztiere reißt, wird dabei oft als „Problemwolf“ betitelt. Während der Schutzstatus des Wolfes momentan ebenso heiß diskutiert wird, wie baldige Bejagungsmöglichkeiten, könnte in Deutschland nun ein neues Problem-Raubtier auftreten: Der Luchs. Denn in Hofstätten in Rheinland-Pfalz kam es nun zum größten Luchs-Riss seit der Wiederansiedlung.

Luchs-Angriff in Hofstätten: Acht Tiere durch Kehlbiss getötet

Eigentlich ist Hofstätten ein idyllisches Fleckchen Erde. Marc Jankowitsch zog vor acht Jahren mit seiner Familie hierher. Zusammen züchten sie alte Haustierrassen und betreiben eine kleine Käserei sowie eine Imkerei. Auch der Sonntag (16. Februar 2025) wirkte erst wie ein ganz normaler Tag. Als Jankowitsch kurz vor Mitternacht nach Hause kommt und auf der Weide nach seinen Tieren schauen möchte, erwartet ihn dort allerdings ein grausiger Anblick – an diesem ist der Luchs Schuld.

Eine seiner Ziegen liegt tot auf dem Weidenboden. Bei genauem betrachten der blutigen Szenerie ist schnell klar: das Tier fiel einem Kehlbiss zum Opfer. Jankowitsch schaut nach den anderen Tieren, die er auf der Weide hält. Er muss feststellen, dass sieben weitere tote Tiere auf der Wiese liegen. Insgesamt hat er sechs Ziegen und zwei Schafe verloren. Sie alle sind durch einen Kehlbiss hingestreckt worden.

Ein weiteres Problem neben dem Wolf? Riss durch Raubkatze bestätigt

Schnell kommen Vermutungen auf: Könnte etwa der neu angesiedelte Luchs für das Massaker verantwortlich sein? Ein DNA-Test bestätigt die Befürchtung. Es ist der größte Luchs-Riss seitdem die Raubkatze in Deutschland wieder angesiedelt ist.

Könnte neben dem Wolf nun noch ein weiterer Großprädator für Probleme sorgen? Momentan ist die Population noch so gering, dass es – zumindest im Vergleich zum Wolf – selten zu solchen Rissen kommt. Dennoch kommt die Frage auf, inwiefern die Landwirtschaft und Tierhalter dabei unterstützt werden müssen, mit der Raubkatze umzugehen. Denn Herdenschutzmaßnahmen werden bereits vom Wolf vermehrt überwunden. 

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