Berichte zu Wildunfällen kann man bedauerlicherweise täglich lesen. Gerade im Herbst und Winter führen die Witterungsbedingungen dazu, dass Verkehrsunfälle mit Wildtieren immer häufiger vorkommen. Ein erstmals ordinär wirkender Wildunfall, bei dem ein Mann in seinem Auto mit einem Reh zusammenprallte, endete für den Fahrer allerdings mit einem möglicherweise folgeschweren Ermittlungsverfahren.
Autofahrer verlädt angefahrenes Tier
Am Morgen des 4. Januars ereignete sich auf der K6 zwischen Altdorf und Gommersheim ein Wildunfall. Dabei prallte ein 52 Jahre alter Mann aus Edenkoben mit einem Reh zusammen. Wie die Polizei Landau berichtet, verendete das Tier schon bei dem Zusammenstoß mit dem Auto. Berichten zufolge blieb der 52-jährige bei dem Unfall unverletzt – und dennoch endet er für ihn folgenschwer. Denn statt die Polizei oder einen Jagdpächter über den Unfall zu informieren, lud der Fahrer das verendete Reh in seinen Kofferraum.
Somit konnte die Polizei den Wildunfall weder direkt aufnehmen, noch konnte der Jagdpächter sich um die potenzielle Versorgung des Tieres kümmern. Erst einige Stunden, nachdem der Unfall sich ereignete, soll der Mann den Vorfall der Polizei gegenüber gemeldet haben. Die Folge: Der Fahrer steht im Verdacht der Jagdwilderei. Die Polizei leitete ein entsprechendes Ermittlungsverfahren ein.
Was mache ich nach einem Wildunfall?
Ein Wildtier, welches bei einem Wildunfall verendet, sollte nämlich niemals verladen oder vom Unfallort eigenständig entfernt werden. Stattdessen empfiehlt die Polizei, die Unfallstelle abzusichern und noch vor Ort den Unfall zu melden. Nur so können die Beamten den Unfall direkt aufnehmen. Und noch viel wichtiger: Nur so kann der zuständige Jagdpächter den Zustand des Tieres evaluieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Denn häufig werden Wildtiere bei einem Unfall nicht direkt getötet – sie bleiben schwerverletzt zurück. Oft flüchten die Tiere, wodurch die Nachsuche durch einen Jäger nötig wird, um das Tier von seinen Leiden zu erlösen.
Das Verladen eines Tieres kann neben den rechtlichen Konsequenzen also auch hochgradig gefährlich werden. Es gilt also: Finger weg und die Polizei kontaktieren!