Wildschweine verwüsten Friedhof – bald wieder Abschussgenehmigung?

mammal-3036549_1920

Foto: Pixabay/rcvd

Nachdem einige Jahre Ruhe auf dem Westfriedhof in Kassel herrschte, sind nun wieder Wildschweine aufgetaucht, die auf der Fläche gewütet haben. Nun soll eine erneute Abschussgenehmigung möglicherweise helfen, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Wildschweine wüten auf Westfriedhof in Kassel

Einige Jahre war es ruhig auf der Fläche des Westfriedhofs in Kassel. Doch nun sind sie wieder da: die Wildschweine. Am Donnerstag, den 23. Januar 2025, haben einige Wildschweine die Friedhofsfläche verwüstet. Mehrere Rasenflächen haben die Tiere aufgebrochen und umgegraben. Eckehart Göritz, Chef der Kasseler Friedhofsverwaltung, gibt in Bezug auf die Gräber dieses Mal Entwarnung. Diese hätten die Wildschweine nicht angerührt. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass dies in Zukunft noch passieren könnte.

Nachdem Mitarbeiter der Verwaltung die Schäden, die die Wildschweine verursacht hatten, entdeckten, ergriffen sie sofort Initiative, um weitere Probleme zu verhindern. Sie verstärkten den Zaun um das Friedhofsgelände, welches sich zwischen der Heinrich-Schütz-Allee an der Dönche und Süsterfeld-Helleböhn in Kassel befindet, an einigen Stellen.

Blumenkränze und Rasenfläche – der Friedhof ist ein Paradies für das Schwarzwild

Laut Göritz finden auf dem Westfriedhof nach dem Hauptfriedhof die meisten Bestattungen in Kassel statt. Viele der Gräber sind zu jeder Jahreszeit mit Sträußen und Kränzen geschmückt, die Blüten dieser locken vermutlich die Wildschweine an. Auch würden diese nach Würmern und weiteren Nahrungsquellen suchen. Durch die Witterungsbedingungen – der Boden ist momentan durch das milde Klima nicht zugefroren – bieten sich die Grünflächen der Friedhofsanlage momentan besonders dafür an. Die Schäden weisen laut Göritz darauf hin, dass es wahrscheinlich fünf bis sechs Tiere waren, die auf dem Friedhof gewütet haben.

Wildschweine in Kassel: Gibt es bald eine Abschussgenehmigung?

Es ist nicht das erste Mal, dass der Westfriedhof von Schwarzwild verwüstet wurde. Bereits im Oktober 2021 haben mehrere Wildschweine auf dem Friedhof gewütet. Der Schaden damals war immens – die Tiere haben etwa 100 Gräber umgegraben. Die Friedhofsverwaltung reagierte auch damals auf die Gefahr, dass Wildtiere das Friedhofsgelände erneut verwüsten könnten. Schon damals wurde ein Elektrozaun entlang einiger Passagen des Friedhofszauns gespannt. Das Problem: Würde man nun das gesamte Gelände mit Elektrozäunen schützen wollen, würde das horrende Kosten mit sich ziehen. Der Friedhofschef hat allerdings eine Alternative im Auge: Beim letzten Vorfall im Jahre 2021 hatte sich die Friedhofsverwaltung eine Jagdgenehmigung für das Areal eingeholt. Diese sei kürzlich abgelaufen – sie soll allerdings umgehend neu beantragt werden. Dann könnten sich bei einem erneuten Vorfall auch die Stadtjäger um das wütende Schwarzwild kümmern.

Insgesamt steht die Frage der Wildschweinbejagung momentan im Fokus. Durch die Ausbreitung der ASP wird die Bejagung von Schwarzwild zu einem wesentlichen Faktor in der Bekämpfung der Tierseuche.