Wildschweine in Gehege getötet: Tragödie im Schaugehege in Bonn

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In einem Schaugehege in Bonn mussten alle Wildschweine getötet werden. Foto: Unsplash/Jonathan Kemper

Eigentlich ziehen die Wildschweine im städtischen Wildtiergehege der Waldau (Bonn) viele Besucher an. Gerade bei Kindern ist das Schwarzwild beliebt. Nun musste die Stadt Bonn allerdings eine radikale Entscheidung treffen. Alle Wildschweine, die in dem Wildtiergehege lebten, musste die Stadt töten. Die Tiere litten schon länger unter Krankheiten, zusätzlich setzten die zu nassen Haltungsbedingungen den Tieren zu. Die Stadt hat Pläne vorgestellt, wie das Leben des Schwarzwilds in der Waldau in Zukunft aussehen soll.

Wildschweine in Schaugehege: Nässe und Krankheiten setzten Tieren zu

Im Schaugehege der Bonner Waldau mussten acht Wildschweine getötet werden. Der ständige Krankheitsbefall setzte den Tieren zu stark zu. Grund dafür war allerdings weder die ASP, die weiterhin in Deutschland grassiert und eine tödliche Gefahr für Haus- und Wildschweine darstellt, noch der Duncker’sche Muskelegel, der Anfang des Jahres bei Wildschweinen in Nordrhein-Westfalen festgestellt wurde.

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Stattdessen ist ausgerechnet das Wetter für den schlechten Zustand der Tiere verantwortlich. Die Stadt Bonn äußerte sich inzwischen zu der Situation im Schaugehege. Berichten zufolge soll es bis in den Herbst 2025 keine Wildschweine mehr geben. „Mit Blick auf den schlechten gesundheitlichen Zustand und das Tierwohl mussten alle acht Tiere getötet werden“, erklärt die Stadt weiter. Dasa Problem: Das Wildschwein-Gehege war, im Gegensatz zu den Dam- und Rotwildgehegen, nicht darauf ausgelegt, mit den hohen Niederschlägen der letzten Monate umzugehen. Die Folge war eine erhebliche Staunässe.

Schwarzwild litt unter dauerhafter Wurmerkrankung

Diese Umstände führten bei allen Tieren im Gehege zu dauerhaften Wurmerkrankungen. Die gesundheitliche Verfassung der Wildschweine sei demnach durch die dauerhafte Nässe sowie den parasitären Befall immer schlechter geworden. Aufgrund der Ansteckungsgefahr sowie der Tatsache, dass mehrere Behandlungsversuche bisher scheiterten, entschied sich die Stadt, die Tiere zu töten – eine Umsiedlung sei zu riskant und daher keine realistische Option gewesen.

Wildschweine im Gehege: Was die Stadt plant, um die Umstände  zu verbessern

Bevor im Herbst 2025 allerdings neue Wildschweine in das Gehege einziehen, hat die Stadt allerdings einiges vor. Bereits jetzt wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Umstände im Schaugehege eingeleitet. Diese begannen tatsächlich schon im Jahre 2024. Das Gelände sei seitdem in zwei Bereiche eingeteilt, damit die Wildschweine sich in einem der Abteile aufhalten können, während im anderen Abteil die Abtrocknung der Staunässe stattfinden kann. Weitere Pläne sollen dafür sorgen, dass das Problem mit der Staunässe und damit auch den Parasiten langfristig verschwindet.