Lerbach hat ein Wildschweinproblem. In der Stadt im Harz kommt es immer wieder dazu, dass Wildschweine es sich auf Grundstücken von Anwohnern bequem machen. Dort verwüsten die Schwarzkittel dann Gärten und Terrassen. Die Angst wächst in der Nachbarschaft. Doch wie kann das Problem mit den Schwarzkitteln gelöst werden, bevor es komplett außer Kontrolle gerät?
Wildschweine im Harz: Anwohner haben Angst vor den Schwarzkitteln
Die Anwohner sind in Sorge. Kinder schickt man nur noch ungerne allein zur Bushaltestelle, der Spaziergang mit dem Hund ist nur noch mit Taschenalarm mit gutem Gefühl zu bewältigen. Die Wildschweine haben den Ortsteil von Osterode im Harz fest im Griff. Mehrere Anwohner berichten von verwüsteten Gärten und Wildschweinen, die plötzlich auf Terrassen stehen. Viele Menschen umzäunen ihre Gärten inzwischen, teils sogar mit Elektrozäunen. Zu groß ist die Angst, dass Wildschweine immer wieder ihr Unwesen treiben.
Wie reagiert die Politik auf die Wildschweine?
Ortsbürgermeister Olivier Kutscher (CDU) versteht, dass die Anwohner besorgt sind. „Wenn man plötzlich einer Rotte gegenübersteht, ist das angsteinflößend“, erklärt er der Presse gegenüber. Laut seinen Informationen gibt es in der Umgebung rund 150 Wildschweine – Tendenz steigend.
Besonders besorgniserregend ist, dass sich die Tiere an einem Spielplatz im Ortsteil besonders wohlfühlen: „Die Grasnarbe ist komplett zerstört – das lässt sich nicht mehr herrichten. Der Spielplatz ist inzwischen mehr für Wildschweine als für Kinder“, erklärt Kutscher. Die Folge: Viele Eltern vielen sich damit unwohl, ihre Kinder auf dem Spielplatz spielen zu lassen. Zu groß sei die Sorge, dass die Tiere plötzlich auftauchen. Um die Schwarzkittel fernzuhalten, setzt die Stadt Osterode nun auf Vergrämungsmittel, also Duftstoffe, die die Tiere abschrecken soll. Optimal ist die Lösung nicht, wie Jens Augat (SPD), Bürgermeister der Stadt Osterode, erklärt. Die Mittel würden sehr schnell ihre Wirkung verlieren – daher soll nun auch das Spielplatzgelände umzäunt werden.
Das löst allerdings nicht das Problem für die Stadt selbst. Die Tiere sind dennoch in den Wohngebieten unterwegs und stellen auch eine immer größer werdende Gefahr für den Verkehr dar. Die Landesforsten raten gerade zu Dämmerungszeiten daher zu besonderer Vorsicht.
Welche Rolle spielt die Jagd?
Ein effektives Mittel wäre in diesem Fall die Bejagung. Diese ist in Wohngebieten allerdings deutlich komplizierter, denn die zuständigen Jäger müssten auf die Sicherheit aller Anwohner achten. In dicht besiedelten Gebieten könnten abprallende Kugeln besonders gefährlich sein. Zwar werden Wildschweine in den angrenzenden Wäldern schon besonders intensiv bejagt – das Problem wird dadurch allerdings nicht gelöst. Abzuwarten bleibt also, wie die Stadt langfristig mit den Tieren umgehen wird.