Wildschweine graben Deich um – müssen Anwohner nun zahlen?

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Die Umbauaktionen einiger Schwarzkittel sorgen für Unmut in Vorpommern. © Unsplash/Tim Schmidbauer

Die Wildschweine sind los! An den Deichen in Vorpommern, östlich von Anklam, sorgen die Schwarzkittel für immer mehr Unruhe. Die Folgen: Nicht nur ist der Hochwasserschutz gefährdet, die Aktivität der Wildschweine sorgt zusätzlich für erhebliche Kosten.

Wildschweine im Buddel-Wahn: Deiche sind in Gefahr

Der Blick auf die Deiche sorgt für Bedenken: Immer wieder sieht man neue aufgewühlte Stellen entlang der Deichanlage. Seit neuester Zeit scheinen die Wildschweine besonders gerne entlang des Außendeiches zu buddeln. Nicht einmal der Graben-Durchlass unter der Straße ist sicher vor den Tieren, die Tag für Tag die Deiche weiter umgraben.

Lutz Lehmann, der neue Bürgermeister von Bugewitz, wo die Wildschweine ihr Unwesen treiben, ist ebenso in Sorge wie die Anwohner des Ortes. Denn nicht nur der Hochwasserschutz selbst ist durch die Tiere gefährdet – auch die Kasse der Stadt leidet. Die Instandhaltungskosten steigen durch die Umgrabungsarbeiten der Wildschweine nämlich deutlich an.

Wie kann man das Schwarzwild bändigen?

Denn im Falle von Wildschweinschäden muss meist schwerste Technik anrücken, um den Deich wieder zu sichern – und das kann richtig teuer sein. Umgelegt werden die Kosten primär auf die Begünstigten, und damit die Anwohner.

Der örtliche Wasser- und Bodenverband hat sich wegen der immensenn Schäden, die die Wildschweine verursachen, bereits an den Landkreis gewandt. Das berichtet der Nordkurier. Es sei ein Hilferuf an die Behörden. Ziel sei es, die Jagdbehörde vor Ort und auch die Jäger zu mobilisieren, um die Jagd in den betroffenen Gebieten zu intensivieren.

Die Deichfläche Am Kamper Polder, wo die Wildschweine ihr Unwesen treiben, besitzt auf der Deichseite vor die Ortschaft derweil die Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV. Berichten zufolge habe die Stiftung bislang keine Meldungen zu den Problemen bekommen, die die Wildschweine an den Deichen verursachen – weder von Anwohnern noch vom Wasser- und Bodenverband. Daher soll nun Gewissheit her: Der Jagdpächter werde sich mit Mitarbeitern umgehend ein Bild von der Lage vor Ort machen, wie StUN-Geschäftsführer Bjørn Schwake erklärt.