Reh muss nach Unfall lange leiden – die Folgen von Unfallflucht

birgitta-roos-srRYXyX6mvc-unsplash-2

Foto: Unsplash/Birgitta Roos

Wildunfälle enden oft unschön. Neben Sachschäden, die teils unfassbare Höhen erreichen, sind primär Schäden für Mensch sowie Wildtier oft tragische Konsequenz solcher Kollisionen. Für das Wildtier ist ein Wildunfall dann besonders qualvoll, wenn es durch den Aufprall nicht direkt verendet und verletzt bleibt. Im Bestfall wird schnell die Polizei informiert, die einen Jäger hinzurufen kann, um das Tier von seinem Leid zu erlösen. In Bad Wörishofen (Bayern) konnte dies allerdings nicht passieren – der Verursacher meldete den Zusammenstoß mit einem Reh nicht. Nun ermittelt die Polizei.

Reh angefahren – Unfallverursacher flüchtet

Am Mittwochnachmittag (29. Januar 2025) kam es auf der Staatsstraße zwischen Schlingen und Bad Wörishofen zu einem Wildunfall. Ein Verkehrsteilnehmer muss zu dieser Zeit ein Reh angefahren. Genauer eingrenzen kann man den Hergang bisher nicht, denn der unbekannte Verursacher des Unfalls meldete sich nach der Kollision nicht.

Reh bleibt nach Unfall liegen – unnötiges Leiden

Das Grausame: Das Reh blieb nach dem Unfall verletzt zurück. Berichten zufolge konnte es noch wenige Schritte auf die angrenzende Wiese machen, bevor es dort liegen blieb. Erst nach schätzungsweise eineinhalb Stunden wurde das Tier entdeckt, der zuständige Jagdpächter könnte es dann endlich erlösen. Diesen Vorgang hätte der Unfallverursacher durch einen Anruf deutlich beschleunigen können. Dem Reh wäre so einiges an Leiden erspart geblieben. Aufgrund dessen ermittelt die Polizei nun – nicht nur wegen Verkehrsunfallflucht, sondern auch wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Hinweise zum Verursacher oder dessen Fahrzeug nimmt die Polizeiinspektion Bad Wörishofen unter der Telefonnummer 08247 69800 entgegen.

Verhalten nach Verkehrsunfall

Wer mit einem Wildtier kollidiert, sollte – nach Absicherung der Unfallstelle – umgehend die Polizei über den Vorfall informieren. Nur so kann fachmännisch mit der Situation und besonders mit dem Wildtier umgegangen werden. Jedem muss klar sein: Wer einen Wildunfall nicht meldet, der macht sich strafbar. Oft kommt es bei Wildunfällen dazu, dass Unfälle erst Tage später gemeldet werden, um diese bei der Versicherung nachweisen zu können. Die Folgen davon, nämlich häufig das Leiden eines Tieres, wie es in diesem Fall das Reh traf, welches früher hätte erlöst werden können, bleiben bei dieser Praxis meist außer Acht.