Schon seit Längerem erhärtet sich der Verdacht zunehmend. Jetzt sind Bilder der Ohrdrufer Wölfin aufgetaucht, die bestätigen, dass sie auch in diesem Jahr wieder Welpen führt.
Ohrdrufer Wölfin – ist es ein Mischlingswurf?
Nachdem mit Beginn des Frühjahrs wieder häufiger Nutztiere Opfer von Wolfsrissen wurden und die Ohrdrufer Wölfin ihren Speiseplan im März um die Komponente „Pferd” erweiterte hatten Experten vermutet, dass es Nachwuchs geben würde. Seither wurden immer wieder Pferde und Ponys, vorwiegend Fohlen, gerissen.
Auch im letzten Jahr war gerüchteweise von einem weiteren Mischlingswurf die Rede gewesen. Eine offizielle Bestätigung, etwa mittels Wildkamerabildern, blieb im vergangenen Jahr jedoch aus und es blieb bei Spekulationen, um wieviel Welpen es sich handelte und ob es erneut zu einer Hybridverpaarung gekommen war.
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Jetzt hat Thüringens bisher einzige bekannte standorttreue Wölfin wieder Nachwuchs bekommen. Das bestätigen Sachverständige, die aktuelle Wildkameraaufnahmen beurteilt haben. Das Thüringer Umweltministerium teilte die Einschätzung der Experten. Die neuen Bilder aus fest installierten Wildtierkameras seien bei Tag und in Farbe gelungen. Die Wölfin sei dabei relativ frontal aufgenommen worden, berichtet der mdr. Das habe einen Blick auf die ausgeprägte Milchleiste ermöglicht. Ein untrügerisches Indiz dafür, dass die Ohrdrufer Wölfin Welpen versorgt. Wie viele Welpen es sein mögen und wann diese gewölft wurden, ist anhand des Fotos jedoch nicht zu erkennen. Ob es sich wieder um Hybridwelpen handelt, bleibt abzuwarten.
Wölfin bekannt für Hybriden
©Pixabay
Der letzte Wurf der Ohrdrufer Wölfin war durch die Verpaarung mit einem schwarzen Labrador entstanden. Schließlich konnte man fünf von sechs Hybriden habhaft werden, wobei der letzte erst im April diesen Jahres zur Strecke kam. Drei weitere waren im Sommer 2018 erlegt worden und einer der Jungwölfe war auf den Bahngleisen umgekommen. Das Ministerium begründete die Jagd auf die Mischlinge mit dem Artenschutz: Die streng geschützte Wolfspopulation soll nicht mit dem Erbgut von Hunden vermischt werden.
Wölfin verschlingt enorme Steuergelder
©Unsplash/Christian Dubovan
Die Wölfin hat ihr Revier rund um den Truppenübungsplatz Ohrdruf seit 2014. Seit 2018 hat das Tier Kosten von etwa 40.000 Euro verursacht. Das Geld fliesst für Fallenmieten, Personalkosten und die Möglichkeit der Hybridenunterbringung im Bärenpark Worbis. Insgesamt ist sie mit 168.333 Euro Kosten 2018 Deutschlands teuerste Wölfin gewesen.
Seit 2006 werden im Freistaat immer wieder einzelne Wölfe nachgewiesen. In der Regel handelt es sich um durchziehende Jungtiere. Anfang Juni wurde auch ein Foto eines weiteren Wolfs auf dem Truppenübungsplatz gemacht. Auch dieses Foto wird von Experten ausgewertet.
