Nutrias sind in Norddeutschland auf dem Vormarsch. Darunter leidet die Landwirtschaft zunehmend, denn die Arbeit auf dem Acker wird durch die invasiven Tiere immer gefährlicher. Die Landwirte in Norddeutschland fordern nun Hilfe im Umgang mit dem Nagetier – denn von alleine löst sich das Problem nicht.
Nutrias in Norddeutschland: Bedrohung der Landwirtschaft
Die Bauern in Hamburg werden von einem Nagetier terrorisiert. Nutrias sind in Hamburg auf dem Vormarsch, die Landwirtschaft im Südosten Hamburg leidet stark unter der Verbreitung der Tiere. Die Tiere, die unter anderem unter den Namen Biberratte, Schweifbiber, Sumpfbiber, Wasserratte, Schweifratte oder auch Coypu genannt, gelten als invasive Art.
Welche Gefahr geht von der invasiven Art aus?
Nutrias stammen eigentlich aus Südamerika. Die Tiere wurden primär für die Pelzindustrie nach Europa gebracht, sie entflohen allerdings aus den Pelzfarmen und breiteten sich als Neozoen inzwischen in großen Teilen von Mitteleuropa aus. Optisch kommen sie vor allem dem Biber oder der Bisamratte sehr nah – auffällig sind vor allem die prominenten, orange gefärbten Nagezähne. Die Tiere wirken mit ihrer Körperlänge von unter 70cm sowie einem Gewicht von rund 8-10 Kilo insgesamt harmlos. Dennoch geht eine Gefahr von den Nutrias aus.
Zwar stellen Nutrias nicht zuletzt aufgrund ihrer Körpergröße keine direkte Gefahr für den Menschen dar, dennoch haben sie die Möglichkeit, ihre Umwelt teils extrem zu verändern. Dies belastet unter anderem die Landwirtschaft, so auch im Südosten von Hamburg. Denn die invasive Art baut Höhlen und Gänge. Was bei einzelnen Tieren kein großes Problem darstellt, kann bei größerer Verbreitung Gefahren bergen. Denn durch die Umgrabung der Böden kann dieser instabil werden, es entstehen Löcher oder Abbruchkanten. Schwere Maschinen können solchen „Nutria-Fallen“ oft zum Opfer fallen. Die Folge: Die Landwirte in Norddeutschland brauchen Hilfe im Kampf gegen die Nutrias.
Problemlösung in Hamburg: Bejagung der Nutrias
Da Nutrias als invasive Art gelten, werden die Tiere bereits intensiv bejagt. Denn die Neozoen können das Gleichgewicht im heimischen Ökosystem durcheinanderbringen. Doch die Tiere verbreiten sich rasend schnell, was noch intensivere Bejagung fordert.
Einen weiteren Anreiz gibt die Kreiszeitung Wochenblatt: Man könne sich ein Beispiel an den USA nehmen. Dort haben Behörden dazu aufgefordert, die Nutrias mit auf den Speiseplan zu nehmen. Die Idee: Wenn die hier invasive Art als geltenden Nagetiere als Delikatesse etabliert würden, könnte dies die Population unter Kontrolle bringen. Ob die Hamburger dem Beispiel aus der USA folgen würden, bleibt wohl abzuwarten. Die Bejagung der Nutrias muss wohl dennoch in den Fokus rücken, um die Landwirtschaft in Norddeutschland zu entlasten.