Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste, sagte Sachsens Umweltminister Frank Kupfer. Der Wolf ist streng geschützt und der Abschuss eine Straftat. Ich hoffe, dass die Schuldigen gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Ich werte den illegalen Abschuss als Versuch, die Bemühungen um ein konfliktarmes Nebeneinander von Mensch und Wolf in der Lausitz zu torpedieren.
Da es sich um einen Verstoß gegen das Natur- und Artenschutzrecht handelt, kann der Täter mit bis zu fünf Jahren Haft belegt werden. Bei der Röntgenuntersuchung im Berliner Leibniz-Institut hatten die Veterinäre herausgefunden, wie das Tier gestorben war. Nunmehr sollen genauere Untersuchungen Aufschluss über den Todeszeitpunkt, sowie die Lebensdauer nach Beschuss geben. Nach dem Fund einer erschossenen Wölfin nahe Reichwalde im Januar 2009 ist dies bereits die zweite illegale Tötung eines Wolfes in Sachsen. Der Täter konnte damals nicht ermittelt werden.
Nur zwei Tage nach dem Fund in Sachsen, müssen Wolfsschützer einen erneuten Dämpfer hinnehmen. In der Nacht zum 6. Mai wurde auf der A13 nahe Forst ein Wolf von einem LKW überfahren. Unklar ist, zu welchem Rudel das Weibchen gehört.
Markus Bathen, Wolfsexperte vom NABU, gab zu Protokoll: Dieses ständige Russisch-Roulette auf deutschen Straßen muss ein Ende haben. Er geht davon aus, dass es sich um ein Muttertier handelt, dessen Welpen nun unversorgt sind. Unklar ist, welche Maßnahmen Bathen vorschweben, um Wölfe künftig von Straßen fernzuhalten. (ar)