Zwei tote Hunde – Vorsicht bei der Bail
Zwei Jagdhunde wurden in den letzten Wochen beim Stellen von Schwarzwild erschossen. Der Landesjagdverband Baden-Württemberg rät zur absoluten Vorsicht bei Nachsuche und Drückjagd.
Nach Informationen des LJV Baden-Württemberg kamen bei einer Nachsuche und während einer Drückjagd ein Bayerischer Gebirgsschweisshund (BGS) und ein Wachtelrüde ums Leben, weil Nichthundeführer in die Bail geschossen haben. Am 1. November führte ein anerkannter Nachsuchenführer seinen BGS an einen Schwarzwildanschuss. Der geprüfte Hund arbeitete die Krankfährte über vier Kilometer weit aus und machte die noch lebende Sau hoch. Nach einem weiteren Kilometer Hatz stellte der Hund den Schwarzkittel. Ein Jäger, der die Nachsuche begleitete, kam vor dem Hundeführer an die Bail. Ohne mit dem Hundeführer Kontakt aufzunehmen griff der Jäger mit der Kurzwaffe ein und erschoss dabei den BGS, der mutig das kranke Wildschwein stellte.
Ähnlich tragisch starb bei einer Bewegungsjagd nahe Stromberg ein Wachtel. Ein Förster ließ seinen sehr gut an Sauen arbeitenden Rüden laufen. Dieser kam während der Jagd auf die Krankfährte eines beschossenen Keilers und arbeitete diese aus. Nahe eines besetzten Drückjagdbocks stellte der Hund die Sau in einem gut einsehbaren Altholz. Der Jäger auf dem Stand griff nicht ein, ihm war klar, dass er mit einem Schuss den ständig in Bewegung befindlichen Hund treffen könnte. Aber ein 90 Meter entfernt sitzender Mann meinte, mit dem Gewehr in die Bail schiessen zu müssen und traf den Wachtelrüden. Trotz schnellen Transports des Hundes zum Tierarzt konnte das Tier nicht gerettet werden.
Der Karlsruher Bezirksjägermeister Dieter Henning, im LJV-Präsidium zuständig für Hundethemen, erinnert alle Jäger eindringlich daran, nicht mit einer Feuerwaffe in eine Bail einzugreifen. Daran sollten die Jagdleiter in ihrer Begrüßungsansprache als auch die Hundeführer vor einer Nachsuche alle Beteiligten nachdrücklich hinweisen. Sicherheit für Mensch und Hund sei immer oberstes Gebot.
tp