Die Erlegung eines Bieberpaars berichtete gestern Nachmittag Andreas Bonin, der Sprecher des Landkreises Ludwigslust- Parchim dem JÄGER. Die beiden Tiere waren von einem Jäger im Gebiet Boizenburg getötet worden, als sie dort im Elbdeich Löcher gruben.
Die Deiche bei Dömitz und Boizenburg schützen noch immer zahlreiche Anwohner vor dem Elbhochwasser. Zwar sinkt der Pegel langsam, doch noch immer droht Gefahr: von der Wasserseite aus donnern mitunter Baumstämme und anderes Treibgut an die Deiche und von innen schwächen Biber mit ihren Tunnels die Statik. Während offizieller Kontrollgänge entlang der Deiche waren im Gebiet Dömitz-Boizenburg elf Biber gesehen und ihre Grablöcher in den Deichen gefunden worden. Deshalb, so Bonin weiter, hatte der Landkreis zwei Jagdpächtern aus den betroffenen Gebieten eine Ausnahmegenehmigung zur Erlegung von Bibern erteilt. Da die Tiere streng geschützt sind dürfen die Jäger nur Biber erlegen, die sich in einem klar definierten Bereich aufhalten und eindeutig einen Deich gefährden.
Nach Angaben der Biosphärenreservatverwaltung Flusslandschaft Elbe-Brandenburg lebten vor dem Hochwasser bei Boizenburg und Dömitz etwa 30 Biberfamilien. Ihre Burgen sind überflutet, zerstört und darum suchen sie nun neue Siedlungsplätze, wobei sie die Deiche gefährden. Biber legen den Eingang ihrer Burgen am liebsten direkt an Flüssen unter der Wasseroberfläche an, so Dezernatsleiterin Anke Hollerbach.
In Deutschland unterliegen Biber nicht dem Jagdrecht und sind streng geschützt. Die in Bayern auch nur aufgrund von Sondergenehmigungen tätigen Biberjäger erhalten eine eigene Ausbildung und dürfen entlang gefährdeter Bach- und Flussufer die Boberpopulation ausdünnen. Anders in Norwegen, wo der Biber zum Wild gehört und mit der Büchse bejagt wird, wie auf diesem Video zu sehen ist.
tp