Am 27.03. werden die Uhren auf die Sommerzeit umgestellt und die Wildunfall-Gefahr steigt rapide an, da vor allem der Berufsverkehr in die Äsungszeiten des Wildes fällt.
Hinzu kommt: Nach der winterlichen Fastenzeit sind die Pflanzenfresser verstärkt auf Nahrungssuche. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Autofahrer, in den kommenden Wochen besonders vorsichtig zu fahren. Dies gilt insbesondere für Überlandstraßen im und am Wald.
„Wild kennt weder Zeitumstellung noch Verkehrsregeln“, erklärt DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Jürgen Ellenberger. In den nächsten Wochen heißt es also gerade in der Dämmerungsphase: „Fuß vom Gas“. Heimische Wildtiere benötigten im Frühjahr verstärkt Mineralien, insbesondere für den Fellwechsel, das Geweih-Wachstum und bevorstehende Geburten, so Dr. Ellenberger. Wie ein Magnet wirkten deshalb Streusalzreste an Straßenrändern. Zudem seien junge, unerfahrene Rehböcke jetzt auf Reviersuche und überqueren dabei achtlos Straßen.
Die Wildunfallstatistik 2015 des DJV zeigt insgesamt einen Rückgang der Unfälle mit Paarhufern: im Vergleich mit dem 5-Jahres-Durchschnitt der Vorjahre minus 5,3 Prozent. Allerdings haben Zusammenstöße mit Wildschweinen um 8 Prozent zugenommen. Knapp 212.800 Rehe, Wildschweine und Hirsche ließen ihr Leben 2015 auf deutschen Straßen. Das geht aus der aktuellen Wildunfallstatistik hervor, die der DJV heute veröffentlicht hat. Rehwild verursachte mit 86 Prozent die meisten Unfälle.
Um Wildunfälle zu vermeiden, stellen Maßnahmen wie Wildbrücken und elektronische Warnanlagen eine gute Möglichkeit dar.
Grundsätzlich ist allerdings der Autofahrer gefragt, wenn es darum geht Wildunfälle zu vermeiden. Hier rät der ADAC dazu, in Wildwechsel-Gebieten die Geschwindigkeit vor allem während der Dämmerung zu reduzieren, die Bremsbereitschaft zu erhöhem und ausreichend Platz zum rechten Fahrbahnrand zu halten.