Wolfsschütze stellt sich

Der Erleger des Westerwald-Wolfs scheint bekannt zu sein. Ein
71jähriger Mann meldete sich bei der Polizei in Montabaur /
Rheinland-Pfalz und gab die Abgabe von Schüssen zu. Er habe das Tier
für einen wildernden Hund gehalten. Laut Medienberichten ist der Mann Jäger und Pächter des Gebietes um den
Tatort. Am Samstag den 21. April hatten Spaziergänger das tote Tier
mit großkalibrigen Ein- und Ausschusswunden entdeckt. Die Polizei
wurde informiert und begann sofort mit Ermittlungen, der Wolf ist in
Deutschland streng geschützt.

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Vermutlich handelt es sich bei dem Tier um den Wolf, der im März im Kreis Neuwied fotografiert wurde (wir berichteten). Das war die erste Sichtung eines Wolfes in Rheinland-Pfalz seit mehr als 120 Jahren. Ob das tote Tier wirklich ein Wolf ist wird derzeit in Labors untersucht.

Im Osten Deutschlands gibt es zwischen Dresden und Berlin inzwischen 12 bestätigte Wolfsrudel. Laut dem Wolfsbüro Lupus gab es im vorigen Sommer 38 Welpen. Einzelne wandernde Wölfe wurden in den letzten Monaten nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch in Niedersachsen und Bayern gesichtet. Die Rückkehr des Wolfes wird von den Jagdverbänden bundesweit begrüßt oder akzeptiert. Dennoch gibt es viele Jäger, welche Angst vor den Einflüssen des Raubtieres in ihren Revieren haben. Allerdings sind die Abschusszahlen in den seit Jahren besiedelten Wolfsgebieten nicht merklich gesunken.

tp