Gleich zwei spektakuläre Dinge ereigneten sich am Wochenende im Kreis Görlitz: Einer der Lausitzer Wölfe wurde bei Rietschen angefahren. Das Tier befindet sich nun zur Pflege in Quarantäne und soll danach mit einem Funksender versehen und wieder ausgesetzt werden. Das bisher einzigartige Vorgehen wurde von Markus Bathen vom NABU-Wolfsprojekt bestätigt.
An der Grenze zum Kreis Bautzen ereignete sich aber noch ein seltsamer Fall: Ein Wolf wurde dort zwischen zwei Zäunen auf der Straße überfahren. Zwei Jäger haben ihn tot entdeckt. Die Biologin Ilka Reinhardt vom Wildbiologischen Büro Lupus stellte jedoch nicht nur den Tod des gut 20 Kilogramm schweren Wolfes fest. Sie entdeckte auch eine ungewöhnliche Fährte und Abdrücke von Autoreifen.
Der Fall liegt nun beim Umweltministerium. Wie Sprecher Frank Meyer erklärte, muss der Wolf offenbar einen sogenannten Streckgalopp ausgeführt haben über einhundert Meter. Es gibt keine Bremsspuren, es war also Absicht, sagte ein Jäger der Sächsischen Zeitung.
Da es sich um eine Straftat handelt, sagte auch NABU-Sprecher Bathen: Das ist eine völlig neue Dimension, so etwas darf nicht folgenlos bleiben.“ Bathen will nun Strafanzeige erstatten und forderte, dass gründlich gearbeitet werde bei der Spurensuche. Der überfahrene Wolf befindet sich nun zur pathologischen Untersuchung in Berlin. Schon jetzt argwöhnen die zahlreichen Experten, dass aufgrund der Spureneindrücke nur ein Geländewagen, oder ein Nutzfahrzeug als „Tatwaffe“ in Frage käme. Noch vollkommen unklar ist, ob die vermeintliche Tötungsabsicht spontan entstanden ist, da es ja kaum planbar ist, einen Wolf auf offener Straße zu überfahren. (Quelle: Sächsische Zeitung)