Die Sichtungen von Wölfen, die sich immer näher an vom Menschen besiedelte Gebiete trauen, nehmen zu. Nun wurde ein Wolf im Kreis Gütersloh (Niedersachsen) gesichtet. Vor allem Tierhalter machen sich nun große Sorgen.
Berichten zufolge haben mehrere Menschen einen Wolf im Kreis Gütersloh an der Grenze zwischen Harsewinkel und Brockhagen gesehen. Das Tier soll in der Nähe eines Unternehmens inmitten von Wohngebieten unterwegs gewesen sein.
Wird Gütersloh zum Wolfsgebiet?
Höchstwahrscheinlich war der Wolf, der im Kreis Gütersloh gesichtet wurde, eher auf der Durchreise. Grund dafür ist, dass es im Kreis sehr wenig zusammenhängende Waldgebiete gibt. Daher ist die Region als dauerhafter Lebensraum für Wölfe eher ungeeignet. Der Waldanteil im Kreis Gütersloh liegt laut der Stadt bei gerade einmal sieben Prozent. Dass sich dauerhaft Wölfe in einem solchen Gebiet ansiedeln gilt als unrealistisch.
Was macht der Wolf in Gütersloh?
Es handelt sich bei der neuesten Sichtung allerdings nicht um das erste Mal, dass ein Wolf im Kreis Gütersloh entdeckt wurde. Erst im Mai 2024 wurde eines der Raubtiere in Borgholzhausen gesichtet. Schon damals haben Tierhalter und Pferdezüchter große Sorgen um ihre Tiere gehabt. Nun besteht Sorge, dass der Wolf auch auf der Durchreise Tiere reißt oder gefährdet.
Dadurch, dass Wölfe immer häufiger in der Nähe von Siedlungsgebieten entdeckt werden, werden auch immer mehr Stimmen laut, die einen konsequenteren Umgang mit dem Raubtier fordern.
Bisher gibt es nämlich keine wirklichen Möglichkeiten, den Bestand der Wölfe zu regulieren. Auch Herdenschutzmaßnahmen stellen bisher keine perfekte Lösung dar. Einerseits gab es schon mehrere Berichte zu Wölfen, die Herdenschutzzäune mit Sprüngen mühelos überwinden konnten. Andererseits fokussieren sich solche Maßnahmen meist auf Gebiete, wo der Wolf dauerhaft heimisch ist. Die Gefahr, die von Wölfen auf Durchreise ausgeht, ist im Voraus schwer einzuschätzen und sorgt daher bei vielen Menschen für Sorge um Nutz- und Haustiere sowie das eigene Wohl.