Wildtier-Stiftung tadelt Saarland

Im Umgang mit dem Rotwild unterscheiden sich die Bundesländer.
Während Hirsche im Norden der Republik „Reisefreiheit“ genießen, sollen im Saarland die Rotwildbezirke
wieder eingeführt werden. Die Deutsche Wildtierstiftung kritisiert das Vorgehen in einem
offenen Brief.

rotwild_hirsch_kahlwild_01.jpg

In Sachsen-Anhalt werden mit Wirkung zum 1. Februar diesen Jahres die Rotwildbezirke aufgelöst. Dabei handelt es sich um behördlich verordnete Verbreitungsgrenzen. Außerhalb davon sind Revierinhaber angehalten, vorkommendes Rotwild zu erlegen. Doch die Verhältnisse sind in Deutschland sehr unterschiedlich. So ziehen Hirsche im gesamten Norden auf teils langen, alten Wechseln – sofern Autobahnen und Kanäle diese nicht versperren.

Im Süden hingegen beschränken die Bundesländer die Rotwildverbreitungsgebiete. Auch das Saarland möchte sich der restriktiven Vorgehensweise Bayerns und Baden-Württembergs anschließen. Geplant ist, die Rotwildbezirke dort wieder einzuführen. „Das Beispiel zeigt, wie widersinnig die Rotwildpolitik der Bundesländer ist. Rotwild besiedelt im Saarland nur 15 Prozent der Waldfläche. Mit einer Wiedereinführung der Rotwildbezirke würde der Lebensraum weiter eingeengt und der jagdpolitische Rückwärtsgang eingelegt.“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtierstiftung. In einem offenen Brief an die Umweltministerin des Landes, Frau Dr. Simone Peter, tadelte seine Einrichtung daher die Einengung unserer größten, heimischen Wildart.