Sie sind jung, sie sind treffsicher und sie sind tierisch passioniert – das sind die Gebrüder Reilmann. Jede freie Sekunde verbringen sie im väterlichen Revier in Mecklenburg-Vorpommern. Immer mit dabei: ihre Kamera.
Kurz vor dem Stettiner Haff, im Kreis Vorpommern-Greifswald, haben wir zwei jagdliche Aus- nahmetalente entdeckt. Die Brüder Gerold und Paul Reilmann sind gerade einmal 17 und 20 Jahre alt, haben aber schon jagdliche Situationen erlebt, die manch gestandenen Waidmann vor Neid erblassen lassen. Im elterlichen Hochwildrevier sammelten sie ihre ersten Erfahrungen mit der Jagd bereits im Kindesalter. Es gibt Rot-, Dam-, Reh- und Schwarzwild auf über 500 Hektar. Und als ob das nicht schon genug jagdliche Herausforderung für die jungen Jäger wäre, hat Bruder Paul noch sieben Begehungsscheine!
Nichts, was die beiden davon abhalten könnte, auch noch diversen Jagdeinladungen zu folgen. Wer so viel jagdliche Erfahrung sammelt, möchte diese teilen. Deshalb haben Paul und Gerold auch ständig ihre Kamera dabei. So entstehen immer wieder eindrucksvolle Aufnahmen aus dem Jägeralltag der Brüder, vom schwarzen Rehbock in Niedersachsen bis zum reifen Muffelwidder im Sauerland.
„Jagd ist unser Leben.“
Paul und Gerold im Interview zum neuen Format „Wilddiebe“.
Was genau ist „Wilddiebe“?
Paul: Wir haben so viel Feedback auf unsere Videos im Internet bekommen, dass wir mehr Menschen erreichen wollten. Da uns der JÄGER von allen Zeitschriften am besten gefällt und zudem eine digitale Kreativschmiede geworden ist, haben wir gemeinsam die „Wilddiebe“ als neues Format erfunden. So können wir unsere Jagderlebnisse noch besser mit unseren Fans teilen. Hauptsächlich werden wir auch weiterhin Videos von der Jagd zeigen, aber auch Tipps und Tricks aus unserem Revieralltag. So kann man uns durch die ganze Saison folgen, wenn man selbst vielleicht gerade am Schreibtisch sitzt oder keine Jagdmöglichkeit hat.
Jagd im Internet ist ein heikles Thema. Was zeichnet Eure Jagdvideos aus?
Paul: Wir wollen Naturerlebnisse zeigen, keine Ballerpornos. Also sowohl Stimmung und Spannung, als auch die Revierarbeit. Für uns stand immer an erster Stelle, die Freude an der gemeinsamen Jagd festzuhalten und besonders jüngeren Jägern zu vermitteln. Und da ist es vielleicht interessant, einen 20- und einen 17-Jährigen vor die Kamera zu stellen. Denn mit uns können sich Jungjäger identifizieren.
Gerold: Natürlich wird in unseren Filmen auch Wild erlegt, es sind Schüsse zu sehen, das ist nun mal Bestandteil der Jagd. Aber wir wollen kein Wild beim Sterben in Nahaufnahme zeigen, das würde einen verzerrenden Eindruck hinterlassen. Jagen ist für uns viel mehr als Beute machen, es ist unser Leben.