Rehwild
Das Rehwild kann bei Beginn der Notzeit mit Heu gefüttert werden, das nach Möglichkeit grün, duftend und blattreich sein sollte. Luzerne eignet sich hier gut. Normales Grasheu verdauen die Rehe eher schlecht. Sowohl Kraftfutter als auch Getreide bringen, ohne Eingewöhnungsphase verfüttert, die Verdauung unserer hirschartigen Wildtiere durcheinander. Die Bakterien im Pansen sind überfordert, da sie Eigenvermehrung und Futterverarbeitung gleichzeitig nicht gewährleisten können. Daher sollten Kraftfutter und Getreide zunächst nur in kleineren Mengen an verschiedenen Orten ausgebracht werden.
Dam- und Rotwild
Bei Dam- und Rotwild gilt zwar grundsätzlich das Gleiche, jedoch kann die Futtersaison hier auch mit duftendem Grasheu aus dem zweiten Schnitt begonnen werden, dem so genannten Grummet. Dieses stellt eine gute Eingewöhnung auf Kraftfutter dar, da der Eiweißanteil hier schon deutlich höher ist als bei Heu aus dem ersten Schnitt. Kraftfutterpellets aus dem Fachhandel mit hohem Zellulose- und Eiweißgehalt können nach einer Eingewöhnungsphase, bei lang anhaltender Notzeit verfüttert werden.
Das Schwarzwild
Mögen die Bestände mancherorts auch noch so hoch sein, auch das Schwarzwild braucht in diesen Tagen die Hilfe des Jägers. Können sie nicht mehr brechen, leiden auch die Sauen Not. Eine 50 Kg schwere Sau benötigt in der Rauschzeit bei diesen Temperaturen etwa 240 Gramm Roheiweiß und 2000 Gramm Kohlenhydrate pro Tag. Sauen sind nicht wählerisch. Mais, Gerste, Weizen, Hafer, Eicheln, Bucheckern, aber auch Kartoffeln, Rüben oder Topinambur eignen sich zur Fütterung.
Trotz aller Futtermittel aus dem Handel: Die mit Abstand beste Methode, das Wild über den Winter zu bringen, sind Wildäcker. Diese gelten nicht als gesetzliche Fütterung und helfen dem Wild, sich auf die Notzeit einzustellen. Sollten diese in der Notzeit bereits abgeäst sein, so stellen sie geeignete Stellen dar, um die Futterplätze anzulegen. (Quelle: JÄGER 01/2010 + 01/2011)