Die bayerische Landesregierung hat zum Waldtag in Kehlheim zusammen mit Forst- und Waldverbänden den Waldpakt 2023 unterzeichnet. Ein wichtiger Verband fehlte jedoch…
Waldpakt 2023
Der „Waldpakt für Bayern“ wurde auf Regierungsseite durch den Ministerpräsidenten Markus Söder und die Waldministerin Michela Kaniber unterzeichnet. Auf der Seite der Verbände setzten Josef Ziegler (Waldbesitzerverband), Günther Felßner (Bauernverband), Alexander Stärker (Familienbetriebe Land und Forst) und Dieter Lenzer (Forstausschusses im Bayerischen Städtetag) ihre Unterschrift unter den Pakt.
In dem insgesamt 11-seitigen Papier zeichnen Söder und Kaniber die Forderungen der Waldbesitzer mit. Natürlich sind die Ziele des Waldpaktes aktuell sehr populäre: Klimaschutz, Biodiversität, Waldumbau und auch Erholung für die Bevölkerung. Der Balance zwischen Schutz, aber auch Nutzung der Wälder soll das Hauptaugenmerk gelten.
Das Unterzeichnen eines Paktes scheint bei der bayerischen Regierung ein gern genutztes Mittel zu sein, besonders in Wahljahren. Denn am 8. Oktober ist es auch in Bayern wieder so weit: Landtagswahl. Wie sehr die bayerische Regierung ihre Jäger würdigt, ist allerdings angesichts des engen Schulterschlusses mit den Waldbesitzern unklar. Zu den Oberpfälzer Rotwildtagen hatte sich Ministerin Kaniber noch lobend über die bayerischen Jäger geäußert, doch zum bayerischen Waldpakt wurden sie anscheinend nicht gehört.
Bayerischer Jagdverband nicht beteiligt
Der Bayerische Jagdverband e.V. wurde bei der Unterzeichnung des Waldpaktes anscheinend gezielt ausgespart. Laut den Worten des BJV-Präsident Weidenbusch nimmt der BJV den Waldpakt interessiert zur Kenntnis. Weidenbusch mahnt deutlich an, dass sofern Jagd für die Umsetzung des Waldpaktes von Interesse sei, der BJV eingebunden werden muss. Man müsse versuchen, die Expertise der Jäger mit den Wünschen der Pakt-Unterzeichner in Einklang zu bringen.
Da die bayrischen Jagdpolitik sich teilweise über Maßen der Jagd als Mittel zur Waldgestaltung bedient, dürfte es außer Frage stehen, dass Weidenbusch eine Einbindung des BJV als Vertreter der Jagd in Bayern eigentlich als unumgänglich ansieht. In den letzten Jahren gab es was z. B. die Abschusszahlen und Jagdmethoden angeht jedoch teilweise deutliche Differenzen zwischen den Lagern.